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Was für einen Staatspräsidenten wünschen sich die Rumänen?

von Barbu Mateescu
Analyse der qualitativen Forschung des Rumänischen Instituts für Evaluierung und Strategie (IRES) im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung zur Wahrnehmung potenzieller Präsidentschaftskandidaten durch Wähler und Nichtwähler

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"Welcher Kandidat würde wie viele Stimmen erhalten, wenn am Sonntag die Wahl wäre?" Viele rumänische Umfragen zum Superwahljahr 2024 fokussieren auf solche quantitativen Fragestellungen. Dieses methodologische Vorgehen erlaubt jedoch keinen Rückschluss auf die Ursachen der bekundeten Wahlabsichten. Um die Wählermotivation in der Tiefe auszuleuchten, hat das Länderbüro Rumänien der KAS eine qualitative Studie zu den anstehenden Präsidentschaftswahlen basierend auf Fokus-Gruppen beauftragt. Untersucht wurde, welches Profil sich die Befragten von ihrem zukünftigen Staatspräsidenten wünschen, welche Gefühle sie in Bezug auf die anstehenden Wahlen und einige (vermutlich antretenden) Kandidaten haben.

 

Die qualitativen Interviews in sieben Focus Groups wurden unabhängig vom renommierten Forschungsinstitut IRES durchgeführt. Der bekannte rumänische Soziologe Barbu Mateescu hat die Ergebnisse für in einer Studie interpretiert. In der Studie wurde speziell die breite Zielgruppe der politisch Frustrierten, aber noch erreichbaren Wählerinnen und Wähler untersucht. Steuerndes politisches Handeln kann insbesondere bei dieser Zielgruppe noch wirken. Achtung: Die untersuchte Zielgruppe umfasst grob geschätzt nur ca. 30-40% der rumänischen Wählerinnen und Wähler. Nicht untersucht wurden Wählerinnen und Wähler, die bereits ganz genau wissen, wen sie wählen werden; Die ganz definitiv nicht wählen gehen werden; Und die bereits wissen, dass sie die Parteien AUR oder SOS Romania präferieren. Die Studie lässt damit keine Aussage über die Frage zu, wer mit welcher Wahrscheinlich im Herbst zum rumänischen Präsidenten gewählt wird. Sie lässt hingegen interessante Rückschlüsse darüber zu, wie man die 30-40% „politisch Frustrierten, aber noch erreichbaren Wählerinnen und Wähler“ ansprechen kann.

 

Leider weisen die Ergebnisse der Fokusgruppen auf ein schockierendes Ausmaß an politischer Frustration und Ablehnung gegenüber politischen Parteien sowie vieler politischer Führungspersönlichkeiten hin. Dies ist ein lautes Warnsignal, dass die Parteiendemokratie in Rumänien unter einen massiven Vertrauensverlust signifikanter Teile der Wählerschaft leidet.  Die KAS Rumänien ist überzeugt: Eine parlamentarische Demokratie kann ohne Parteien nicht funktionieren. Es ist die Aufgabe der Parteien, die Interessen und Anliegen der Wählerinnen und Wähler in den parlamentarischen Prozess einzubringen. Die rumänischen Parteien müssen sich bemühen, das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler zurück zu gewinnen.

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Kontakt

Katja Christina Plate

Katja Christina Plate

Leiterin des Auslandsbüros Rumänien

katja.plate@kas.de + 40 21 302 02 61

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