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Veranstaltungsberichte

Climate Diplomacy Academy 2025

Dreitägiges Training zu Klimasicherheit und Klimadiplomatie

Vom 3. bis 5. Juni 2025 veranstaltete das Regionalprogramm Sicherheitspolitischer Dialog Ostafrika (RP SIPODI) der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) gemeinsam mit adelphi global und der Strathmore University die Climate Diplomacy Academy (CDA) 2025. Dabei kamen Studierende sowie junge Expertinnen und Experten aus dem Bereich Klimasicherheit aus sieben ostafrikanischen Ländern an der Strathmore University in Nairobi, Kenia, zusammen, um sich vertieft mit den Themen Klima, Sicherheit und Diplomatie auseinanderzusetzen. Das Präsenztraining schloss an zwei vorbereitende Webinarsitzungen im April und Mai 2025 an. Vor Ort wurde das Training von Trainerinnen aus Deutschland begleitet, die unter anderem Vorträge zu Klimasicherheit und Frieden hielten und mit den Teilnehmenden eine simulierte Verhandlung im Sicherheitsrat der UN (UNSC) durchführten. Darüber hinaus brachten regionale Expertinnen und Experten durch thematische Beiträge zusätzliche Perspektiven in das Training ein.

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In diesem Jahr richtete das RP SIPODI zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit adelphi global und der Strathmore University die CDA aus. Das Training wurde zuvor bereits viermal vom früheren KAS-Regionalprogramm für Klimapolitik und Energiesicherheit gemeinsam mit den Partnerorganisationen ausgerichtet. RP SIPODI brachte Studierende und junge Fachkräfte aus dem Bereich Klimasicherheit und Diplomatie zusammen, darunter Umweltbotschafterinnen und -botschafter, ehrenamtlich Engagierte im Bezug zu Klimawandel sowie Forschende, die sich mit den sicherheitspolitischen Auswirkungen des Klimawandels in Ostafrika beschäftigen. Ziel des Trainings war es, die Teilnehmenden aus sieben ostafrikanischen Ländern darin zu schulen, Klimarisiken besser zu erkennen und wirkungsvolle Maßnahmen zu ihrer Bewältigung zu entwickeln. Das Seminar vermittelte Grundlagen zu globalen Klimaszenarien, daraus folgende sicherheitspolitische Implikationen, relevante internationale Prozesse und verfügbare Analyseinstrumente. In interaktiven Modulen, Gruppenarbeiten und einer UN-Sicherheitsratssimulation wurden theoretische Inhalte direkt angewandt. Dem Vor-Ort-Training gingen zwei vorbereitende Webinare voraus, in denen die Teilnehmenden eine Einführung in das Thema Klima und Sicherheit sowie in die Debatten zur Klimasicherheit im UN-Sicherheitsrat erhielten. Zusätzlich verfassten sie Essays zum Thema und erstellten Positionspapiere zu den Ländern, die sie in einer Simulation in dem Training in Nairobi vertreten werden.

Am 3. Juni 2025 wurde die CDA offiziell durch Prof. Izael Da Silva, stellvertretender Vizekanzler der Strathmore University, eröffnet. In seiner Rede betonte er die Bedeutung ganzheitlicher Bildung, die nicht nur Fachwissen, sondern auch verantwortungsvolles Handeln fördert. Junge Expertinnen und Experten müssten befähigt werden, sich mit verschiedenen Aspekten globaler Herausforderungen auseinanderzusetzen, um diese in ihre berufliche Praxis einzubringen. Anschließend hielt Nils Wörmer, Leiter des RP SIPODI, seine Begrüßungsrede. Er führte aus, dass die Auswirkungen des Klimawandels weltweit bekannt sind. Dennoch habe die Staatengemeinschaft bislang keine wirksamen Mechanismen entwickelt, um auf die sicherheitsrelevanten Folgen zu reagieren. Auch Katarina Schulz, Expertin bei adelphi global, begrüßte die Teilnehmer im Namen der Organisation. Zudem stellte Dr. Rose Mwebaza, Direktorin und regionale Repräsentantin des UN-Umweltprogramms (UNEP) Afrika Büro, den Teilnehmenden zentrale internationale Akteure, politische Massnahmen und kritische Debatten im Themengebiet vor. Edgar Mwine, Projektmanager bei RP SIPDOI, hielt einen Vortrag zum Thema „Klimafinanzierung in Afrika – die Widersprüche zwischen globalen Erwartungen und lokalen Realitäten.“ Sein Vortrag thematisierte die Schwierigkeiten afrikansicher Staaten Zugang zu Klimafonds zu bekommen, obwohl diese am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen sind.  In der letzten Sitzung des Tages analysierten die Teilnehmenden beim Climate-fragility pathway mapping anhand von Länderbeispielen die Zusammenhänge zwischen Klimaereignissen und sicherheitspolitischen Auswirkungen.

Am zweiten Tag starteten die Teilnehmenden mit einem Quiz, bei dem ihr Wissen zum Thema Klima und Sicherheit getestetet wurde. Anschließend wurden von Raquel Munayer, Expertin bei adelphi global, vorhandene Instrumente und politische Maßnahmen zur Bewältigung klimabedingter Sicherheitsrisiken aufgezeigt. Als externer Sprecher schaltete sich Tendai E. Kasinganeti, Berater bei UN Climate Security Mechanism, zu, und erläuterte, wie der Klimawandel in internationalen und regionalen Foren diskutiert wird. In seinem Vortrag ging er darauf ein, wie verschiedene Sektoren den Zusammenhang von Klima, Frieden und Sicherheit einschätzen und bearbeiten. Er zeigte zudem auf, welche Impulse der Accra-Prozess, ein sicherheitspolitisches Kooperationsformat westafrikanischer Staaten zur Eindämmung grenzüberschreitender Bedrohungen aus der Sahelzone, und nichtständige Akteure im Sicherheitsrat für eine afrikanische Klima-Sicherheitsagenda liefern können. Am Nachmittag wurde von den Teilnehmenden eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates zum Thema Klimasicherheit simuliert. Die Teilnehmenden hatten sich vor dem Training auf die Vertretung eines bestimmten Staates vorbereitet und diskutierten das Thema intensiv. Dabei sammelten sie wertvolle Erfahrungen zu diplomatischen Abläufen in Klimaangelegenheiten.

Am letzten Tag der CDA 2025 evaluierten die Teilnehmenden zunächst gemeinsam die Simulation der UN-Sicherheitsratssitzung vom Vortag. Anschließend hielt Raquel Munayer einen Vortrag zum Thema Wasserdiplomatie. Nach einer kurzen Pause wurde der Tschadsee als konkretes Beispiel für klimabedingte Sicherheitsrisiken vorgestellt und diente als Grundlage für eine Gruppenarbeit zur Integration von klimabedingten Fragilitätsrisiken in politische Programme. Daraufhin sprach Erick Omollo, Programmreferent bei der Science for Africa Foundation, über die Klimasicherheitsrisiken im Fall Sudan. Zum Abschluss des Trainings erhielten alle Teilnehmenden ein Zertifikat.

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Kontakt Nils Wörmer
Nils Wörmer
Leiter Regionalprogramm Sicherheitspolitischer Dialog Ostafrika
nils.woermer@kas.de +256 786 751 439

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.

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