Mathias Kamp, Direktor des KAS-Büros in Kenia, eröffnete die Diskussion mit einem Hinweis auf die starke Partnerschaft zwischen Kenia und Deutschland, die auf gemeinsamen demokratischen Werten beruht, und würdigte den wachsenden Einfluss Kenias als glaubwürdige Stimme auf dem afrikanischen Kontinent, die in der Lage ist, eine reformierte internationale Ordnung mitzugestalten. Er betonte die anhaltende Unterstützung Deutschlands für Kenias regionale Führungsrolle und Stabilität trotz gelegentlicher politischer Differenzen und unterstrich die gemeinsamen Ziele in den Bereichen Frieden und Entwicklung. Mathias würdigte auch die Anwesenheit und Teilnahme von fünf deutschen parlamentarischen Politikberatern und Sicherheitsexperten aus Europa, Asien und Afrika und bedankte sich bei den Partnern und Teilnehmern des Abendempfangs.
In seiner Eröffnungsrede betonte Dr. Hassan Khannenje, Direktor des Horn Institute, dass Kenia zwar als bedeutender regionaler und kontinentaler Akteur anerkannt sei, aber in den Diskussionen über die Gestaltung der sich abzeichnenden globalen Ordnung nach wie vor unterrepräsentiert sei. Er wies darauf hin, dass sich verändernde Migrationsmuster die Stabilität sowohl afrikanischer als auch europäischer Nationen bedrohten, und betonte, dass es unmöglich sei, wichtige Entwicklungsziele zu erreichen, wenn Instabilität herrsche. Dr. Khannenje forderte die Afrikaner auf, sich aktiv an diesen Gesprächen zu beteiligen und Einfluss auf den Diskurs zu nehmen, da die Zukunft der Region von ihren eigenen Menschen bestimmt und gestaltet werden sollte. Er schloss mit der Feststellung, dass die Afrikaner keine passiven Zuschauer sein sollten, sondern eine aktive Rolle bei der Gestaltung ihrer politischen, wirtschaftlichen und governancebezogenen Zukunft übernehmen sollten.
Amb Thomas Amolo, ehemaliger Botschafter Kenias in Deutschland, hielt die Grundsatzrede, in der er der KAS und dem Horn Institute seinen Dank aussprach und die früheren Diskussionen auf dem Nairobi Security Symposium lobte. In seiner Rede forderte er die Ostafrikaner auf, die Entwicklung der Region kritisch zu bewerten und dabei Kenias allgemein stabiles Umfeld neben den Unruhen im Jahr 2024 und den immer wiederkehrenden Protesten der Generation Z zu berücksichtigen. Er betonte die Rolle Kenias als kontinentaler Führer und forderte die Nation auf, mit ihren Nachbarn zusammenzuarbeiten, um gemeinsame regionale Interessen zu fördern. „Nur gemeinsam sind wir besser, und wir dürfen niemanden zurücklassen“, erklärte er. Er sprach wichtige Fragen der Regierungsführung und Sicherheit an und verwies dabei auf die jüngsten Vorfälle während der Wahlen in Tansania, bei denen demokratische Standards verletzt und Menschenrechte missachtet wurden. Er sprach sich für eine afrikanische Doktrin zur demokratischen Regierungsführung aus, um die Rechenschaftspflicht zu stärken. Er kritisierte Vetternwirtschaft und die Missachtung diplomatischer Normen und betonte die Notwendigkeit eines stärkeren Multilateralismus. Dabei wies er auf Schwächen innerhalb des Friedens- und Sicherheitsrats der AU hin und forderte Afrika auf, seine Prinzipien zu stärken, um seinen globalen Einfluss zu erhöhen, einschließlich der Sicherung einer ständigen Vertretung im UN-Sicherheitsrat. Er hob auch die anhaltenden Konflikte hervor, insbesondere um den Zugang zu Meeres- und Hafengebieten, sowie die Spannungen im Sudan, in Somalia und im Südsudan, die häufig durch externe Ressourceninteressen angeheizt werden. In seinem Fazit betonte Botschafter Amolo die Notwendigkeit, junge Menschen in die Politik und Entscheidungsfindung einzubeziehen, um künftige Instabilität zu verhindern.
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