Das Adenauer-Forum wurde vom Direktor der Vertretung der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Slowakei und der Tschechischen Republik, Herrn Tomislav Delinič, eröffnet. In seiner Rede begrüßte er die eingeladenen Persönlichkeiten aus Diplomatie, Politik, Zivilgesellschaft und Medien und stellte das Format des Adenauer-Forums vor, bei dem sich zunächst ein hochrangiger Gast in einer separaten Rede und anschließend in einer Diskussion an das Publikum wendet. Das Thema des Vortrags und der moderierten Diskussion mit aktiver Beteiligung des Publikums sind aktuelle und wichtige Fragen des jeweiligen Landes, in diesem Fall die außenpolitische Ausrichtung der Slowakischen Republik in Europa und der Welt. Herr Delinič erinnerte an Konrad Adenauer als den Politiker, der die Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in den Kreis der westlichen Demokratien zurückgeführt hat, und brachte zum Ausdruck, dass sich die Konrad-Adenauer-Stiftung ebenfalls für die Stärkung der Demokratie einsetzt.

In seiner Rede ging Ivan Korčok auf die 30-jährige Geschichte der Außenpolitik und des Auswärtigen Dienstes der Slowakei ein, die eine Schlüsselrolle bei der Schaffung und Erfüllung des demokratischen Status quo gespielt haben. Der Gast des Adenauer-Forums brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, dass die Slowakei als Staat, als Republik und als Nation ein fester politischer und institutioneller Bestandteil der freien Welt ist. In seiner Rede ging er auf die folgenden Themen ein:

 

Ist die westliche Welt in der Lage, dem Druck der revisionistischen Mächte standzuhalten und das auf Regeln basierende internationale System am Leben zu erhalten?
Ist unsere Staatsform, die liberale Demokratie, attraktiv genug und innerlich robust genug, um die Grundlage der internationalen Ordnung zu bleiben?

Wie steht es um die internationalen Institutionen - und ist der Multilateralismus heute mehr als ein nostalgischer Begriff, der unter dem Druck von pragmatischen bilateralen Ad-hoc-Bündnissen in die Geschichte eingegangen ist?

Welchen Platz auf der zukünftigen wirtschaftlichen und geopolitischen Landkarte sehen wir für Europa, insbesondere für den Teil, der durch das Experiment der Europäischen Union repräsentiert wird - und was ist heute ihre Daseinsberechtigung?

Mitteleuropa - steckt dahinter mehr als eine geografisch-kulturelle Dimension, und sollte es eine solidere politische Dimension erhalten, wie es von vielen Politikern hier und in unserer Region gefordert wird?

Welches Risiko besteht für die Slowakei in schwarzen Szenarien? Was macht die Slowakei stärker und was schwächt sie?

Was liegt in unserem Interesse, wenn die Europäische Union, die NATO, der politische Westen etwas tun - und was folgt daraus, was wir tun sollten?

An die Rede von Herrn Korčok schloss sich eine Diskussion mit der Moderatorin des Abends, Frau Eva Mihočková, an, die durch zahlreiche Fragen, Beobachtungen und Kommentare aus dem Publikum bereichert wurde. Die Gespräche über aktuelle Themen der Innen- und Außenpolitik wurden im informellen Teil des Adenauer-Forums fortgesetzt, gefolgt von einem Glas Wein in Jurkovičova tepláreň.