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Portrait des designierten Ministerpräsidenten von Portugal José Sócrates

von Philip Gafron

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Portrait des designierten Ministerpräsidenten von Portugal

José Sócrates

José Sócrates wurde 1957 in Vilar de Maçada, im Nordosten Portugal, geboren. Seine Jugend verbrachte er in Covilha, wo er der Jugendorganisation JSD der bürgerlichen Sozialdemokratischen Partei (PSD) beitrat.1981, im Alter von 24 Jahren, wechselte er jedoch zu der Sozialistischen Partei (PS), in der er seither aktiv ist.

1987 wurde er erstmalig als Parlamentsmitglied von der PS aufgestellt und arbeitete in Opposition zur damaligen Regierung von Anibal Cavaco Silva (PSD). Sócrates politischer Aufstieg begann mit dem Sieg António Guterres, der 1995 mit der PS die Wahlen gewann. Zwischen 1995 und 1999 diente er zunächst als Staatssekretär für Umweltfragen und anschließend als Minister im Amt des Ministerpräsidenten. Während dieser Zeit unterstützte er Gesetze zur Abschaffung von Gefängnisstrafen für den Besitz kleiner Mengen von Drogen. Zwischen 1999 und 2002 bekleidete er das Amt des Umweltministers. Sein Arbeitsschwerpunkt lag bei der landesweiten Einführung von geordneten Mülldeponien. Ebenfalls war er beteiligt an der Akquisition der Euro 2004 Fußballmeisterschaften für Portugal. Den Tag, an dem die Entscheidung für Portugal fiel, bezeichnet er als „den besten Tag seines Lebens“. Er setzte sich des Weiteren für das POLIS-Programm zur Sanierung von Städten ein – ein wichtiger organisatorischer Faktor für die Euro 2004 Meisterschaften.

Im September 2004 wurde er zum Parteiführer der PS gewählt, wobei er sich gegen die Konkurrenten João Soares, dem früheren Bürgermeister Lissabons, und gegen Parlamentsmitglied Manuel Alegre durchsetzte.

Sócrates charakterisiert sich als Freund der Marktwirtschaft sowie als Verteidiger der Sozialleistungen. Er ist Verfechter gelockerter Abtreibungsgesetze und äußerte den Wunsch, ein Referendum über dieses Thema durchzuführen. Er sieht sich als Reformer, der es sich zum Ziel gemacht hat, Portugals öffentlichen Sektor und das Bildungssystem zu sanieren. Als Vorbilder nennt er den englischen Premier Tony Blair und Goeran Persson aus Schweden. Mit der Wahl vom 20. Februar 2005 wird er Mitte März das Amt des Ministerpräsidenten Portugals übernehmen. Seine Kritiker bemängeln seine mangelhafte Erfahrung und Tauglichkeit für ein solches Amt.

José Sócrates ist geschieden und hat zwei Kinder.

Philip Gafron

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