20 Jahre Deutsche Einheit: Selbstdemokratisierung und Selbstbefreiung - Die friedliche Revolution in der DDR - Regionalbüro Südbaden
Vortrag
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Rainer Eppelmann engagierte sich in der DDR-Opposition. In den achtziger Jahren kümmerte er sich um unangepasste Jugendliche; aus der ganzen DDR strömten sie zu seinen legendären Bluesmessen in der Ostberliner Samaritergemeinde. Zum Teil geheim, teilweise für den „innerkirchlichen Gebrauch“ genehmigt, wurden innerhalb der Oppositionsgruppen der DDR Zeitschriften und Texte, die der Arbeitskreis Information unter Leitung von Thomas Welz und Rainer Eppelmann herausgegeben hatte, verbreitet. Im Februar 1982 riefen er und Robert Havemann im Berliner Appell zur Abrüstung in Ost und West auf.
Er war Gründungsmitglied und später Vorsitzender des Demokratischen Aufbruchs (DA), der aber bei den ersten freien Wahlen in der DDR im Frühjahr 1990 durch die Enthüllung der Stasi-Tätigkeit des Vorsitzenden Wolfgang Schnur bedeutungslos blieb. 1990 war Eppelmann auch Mitglied des zentralen Runden Tisches. Vom 18. März bis zu deren Auflösung am 2. Oktober 1990 war er Mitglied der Volkskammer der DDR, Minister ohne Geschäftsbereich im Kabinett von Hans Modrow und dann Minister für Abrüstung und Verteidigung im Kabinett von Lothar de Maizière.
Von der ersten gesamtdeutschen Wahl am 2. Dezember 1990 an war Eppelmann Mitglied des Deutschen Bundestages und blieb dies bis zur Bundestagswahl 2005, bei der er nicht mehr kandidierte. Im Bundestag war er Vorsitzender der beiden Enquête-Kommissionen zur Aufarbeitung der Geschichte und der Folgen der SED-Diktatur. Seit ihrer Gründung 1998 ist er ehrenamtlicher Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Am 8. November 2009 wurde Rainer Eppelmann von der Vereinigung Gegen Vergessen - Für Demokratie mit dem Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ ausgezeichnet. Die Vereinigung würdigt damit Eppelmanns Verdienste für Freiheit und Demokratie in Zeiten der Diktatur und der friedlichen Revolution von 1989 und sein Engagement für die Aufarbeitung des SED-Unrechts.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung bei der Konrad-Adenauer-Stiftung Freiburg ist möglich.