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Veranstaltungsberichte

Scientology sucht "Rohes Fleisch“

Ursula Caberta in Freiburg

Ursula Caberta, Leiterin der Arbeitsgruppe Scientology der Hamburger Innenbehörde, sprach auf Einladung des Bildungswerkes Freiburg der Konrad-Adenauer-Stiftung, mit Unterstützung der Stadt Freiburg, am 4. Juni 2008 im Historischen Kaufhaus vor 200 Gästen.

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Bürgermeister von Kirchbach machte in seiner Begrüßung klar, dass die Stadt Freiburg mit der Unterstützung dieser Veranstaltung ein Signal gegen die Expansion von Scientology setzen wolle.

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Ursula Caberta in Freiburg

Ursula Caberta nahm kein Blatt vor den Mund: Scientology sei weder eine Sekte noch eine Religion. Die Religionsdebatte sei eine taktisch motivierte "Nebelkerze“ der Scientologen. Die Organisation sei vielmehr eine „neue Form des politischen Extremismus“ und richte sich gegen die Grundwerte unserer freiheitlichen Demokratie. Daher werde sie auch zu Recht vom Verfassungsschutz beobachtet, wie das Oberverwaltungsgericht Münster Anfang des Jahres rechtsverbindlich festgestellt habe.

Caberta beschrieb den schleichenden Einstieg in die Gruppe. Vermeintlich harmlose Angebote der Lebenshilfe wie "Persönlichkeitstests“, Nachhilfestunden für Schüler oder "Kommunikationskurse“ in der Wirtschaft dienen der Anwerbung neuer Mitglieder. In der kruden Sprache interner Dienstanweisungen von Scientology seien Nicht-Scientologen "Raw Meat" (Rohes Fleisch), das von sogenannten "Bodyroutern“ von der Straße eingefangen und bearbeitet werden muss.

Am Ende stehe nicht die versprochene „totale geistige Freiheit“ sondern die vollkommene Abhängigkeit von der Kunstwelt Scientology, oft verbunden mit enormen finanziellen Belastungen.

Die Widerstände in vielen europäischen Ländern habe Scientology 2006 zum Anlass genommen, Europa den Krieg zu erklären. Der alte Kontinent gelte als „Viertes Reich“, als Nachfolger des Hitlerreichs. Kritiker werden als Nazis diffamiert.

Prominente wie Tom Cruise dienen als Türöffner, die Scientology in Europa salonfähig machen sollen.

„Scientology kann jeden treffen“: So leicht man in die Fänge der Gruppe gerät, so schwierig ist der Ausstieg. Caberta, die zahlreiche Aussteiger begleitet hat, beschrieb die Nachwirkungen der Parallelwelt Scientology: „Mit dem Fuß heraus geht es noch, mit dem Kopf ist es wesentlich schwieriger.“

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Caberta am 5.6. im Gespräch mit Freiburger Schülern

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