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Aus der Sicht des Kerkermeisters lässt sich nicht das Leid der Zelleninsassen erkennen. Gleiches gilt für die Geschichtsschreibung. Funktionäre des SED-Regimes nutzen jede Gelegenheit, ihre Diktatur in demokratisches Licht zu rücken und zu beschönigen, verfälschen damit die DDR-Vergangenheit. Dies führt zur Verharmlosung der dort begangenen Verbrechen.

Als falsches Signal ist es zu verstehen, dass die Expertenkommission zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gerade jetzt beschlossenen hat, diese Thematik als abgeschlossenen historischen Prozess zu begreifen. Freya Klier hat als einzige in der Kommission ein Sondervotum eingelegt, dem nun auch die Bundestagsfraktionen der CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen gefolgt sind. Schließlich ist die Karriere einstiger Täter noch nicht abgeschlossen: Viele sind nach wie vor in Schulen, Medien und Politik präsent, um die DDR zu verklären!

Freya Klier,

geboren 1950 in Dresden, arbeitete als Schauspielerin und Regisseurin an verschiedenen DDR-Theatern - 1984 ausgezeichnet mit dem Regiepreis. Aufgrund ihres Engagements in der kirchlichen Oppositionsbewegung erhielt sie Berufsverbot, wurde 1988 verhaftet und zwangsausgebürgert.

Sie hat zahlreiche Bücher (z.B. „Abreißkalender“, „Lüg Vaterland“, „Wir Brüder und Schwestern“) bzw. Fernsehbeiträge veröffentlicht, lebt als Autorin und Dokumentarfilmerin in Berlin. Kliers neues Buch „Gelobtes Neuseeland. Fluchten bis and Ende der Welt“ erscheint am 07. September 2006.

Eine Veranstaltung des Bildungswerks Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Kooperation mit der „Gedenkstätte Amthordurchgang“ e.V.

Der Eintritt ist frei!

Um Anmeldung per E-Mail, Fax oder Telefon wird gebeten. Gern können Sie den Anmeldebogen nutzen.