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Vortrag

„Die ermordeten Kinder vom Spiegelgrund“

Opfer der NS-Euthanasie an Kindern

Nordhäuser Gespräch

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Details

Im Anstaltsbereich des heutigen Otto-Wagner-Spitals am „Spiegelgrund“ in Wien befand sich von 1940 bis 1945 die zweitgrößte „Kinderfachabteilung“ des Deutschen Reiches. Es wurde eine Spezialklinik vorgetäuscht, um kranker, behinderter und vermeintlich erblich belasteter Kinder und Jugendlicher leichter habhaft zu werden.

Ein geheimer Runderlass verpflichtete alle Ärzte/innen und Hebammen, jede Auffälligkeit an die Gesundheitsämter zu melden, denn im NS-Staat durften Menschen mit psychischer, physischer oder sozialer Beeinträchtigung das Bild einer heilen Gesellschaft nicht stören.

Von Berlin aus erfolgte aufgrund der Meldungen die Verfügung zur weiteren Behandlung oder Beobachtung der in die „Klinik“ eingewiesenen Patient(inn)en, wobei Behandlung „Tötung“ und Beobachtung „noch zu warten“ bedeutete. Alles war „geheime Reichssache“, nichts durfte an die Öffentlichkeit dringen.

„Am Spiegelgrund“ wurden hunderte Säuglinge, Kleinkinder und Jugendliche von den Ärzten medizinischen Versuchen unterzogen sowie systematisch ermordet. Die Ärzte nannten es „einschläfern“ oder „behandeln“, täuschten natürliche Todesursachen vor.

Die Gehirne und andere Körperteile wurden in Gläsern konserviert und auch nach dem Krieg für weitere „wissenschaftliche“ Tätigkeiten und Publikationen benützt. In mühevoller Kleinarbeit gelang es Waltraud Häupl, aus den wenigen erhaltenen Unterlagen herauszufiltern, was sich in der „Mordklinik Am Spiegelgrund“ zugetragen hat. In der 2006 im Böhlau-Verlag erschienenen Publikation „Die ermordeten Kinder vom Spiegelgrund“ sind 802 Namen der Opfer abgesichert. Von 543 Kindern und Jugendlichen konnte die Geschichte ihres Schicksals annähernd wiedergegeben werden.

OSTR. Prof. Mag. Waltraud Häupl,

geb. 1935 in Wien, studierte als Werkstudentin Malerei, Grafik, Kunstgeschichte und Geschichte in Wien. Bis zur Pensionierung Unterricht an Gymnasien und in der Erwachsenenbildung. 1997 erfuhr Häupl zufällig, dass ihre jüngere Schwester Annemarie im Alter von vier Jahren „Am Spiegelgrund“ Opfer der NS-Euthanasie geworden war. Dieses Schicksal veranlasste sie zur Forschung und zum Buch.

Die Veranstaltung ist eingebettet in das Projekt „DenkTag – Erinnerung bedeutet Zukunft. Die junge Generation und der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“

EINTRITT FREI! Um Anmeldung per E-Mail, Fax oder Telefon wird gebeten. Gern können Sie den Anmeldebogen nutzen.


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Veranstaltungsort

Nordhausen, Bürgersaal, Neues Rathaus (Markt 15)

Referenten

  • Prof. Waltraud Häupl (Wien)
    • Dr. Klaus Zeh
      • MdL (Thüringer Minister für Soziales
      • Familie und Gesundheit)
    • Dr. Andreas Schulze (Bildungswerk Erfurt)

      Publikation

      „DenkTag“ - Erinnerung bedeutet Zukunft: Die junge Generation und der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus
      Jetzt lesen
      Kontakt

      Dr. Andreas Schulze

      Dr

      Leiter Regionalbüro Westfalen, Politisches Bildungsforum NRW

      andreas.schulze@kas.de +49 231-1087777 - 0 +49 231-1087777 - 7

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