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Das deutsche Gesundheitswesen steht vor weitreichenden Herausforderungen. Demographische Alterung, medizinisch-technischer Fortschritt und Internationalisierungstendenzen höhlen die Finanzierungsbasis der Gesetzlichen Krankenversicherung aus und führen gleichzeitig zu einer Umstrukturierung der Leistungsseite. Die Gesundheitspolitik hat noch keinen schlüssigen Ansatz gefunden, wie diesen Herausforderungen nachhaltig zu begegnen ist. Auch die aktuell verwirklichten Maßnahmen stellen weitgehend nur Symptombehandlungen ohne klare Zukunftsperspektive dar. Millionen Versicherte und ihre Arbeitgeber zahlen hohe Beiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung. Dennoch beherrschen Nachrichten über die Defizite der Krankenkassen die Schlagzeilen. Angesichts der Debatte über einen Neuanfang in der Gesundheitspolitik machen sich viele Patienten Sorgen über die Qualität ihrer medizinischen Versorgung und die Höhe von Eigenbeiträgen.

Welche Entscheidungen können aber belastbare Fundamente einer neuen Gesundheitspolitik schaffen? Welche Folgen haben diese Entscheidungen für Patienten und Versicherte, aber auch für Ärzte und Angehörige anderer medizinischer Berufe? Ist eine angemessene medizinische Versorgung für alle nur dann sicherzustellen, wenn ein grundsätzlicher Systemwechsel sowohl auf der Finanzierungs- als auch auf der Leistungsseite vorgenommen wird? Was verbirgt sich hinter den Vorschlägen zu einer Bürgerversicherung bzw. Kopfpauschale und sind dies wirklich geeignete Reformoptionen?

Diese und weitere Fragen darüber hinaus werden durch Prof. Dr. Peter Oberender in seinem Vortrag und im Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Prof. Dr. Goebel beleuchtet und erörtert.

Prof. Dr. Oberender,

ist Ordinarius für Volkswirtschaftslehre und Prodekan der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Univer-sität Bayreuth. Zudem ist er Direktor der Forschungsstelle für Sozialrecht und Gesundheitsökonomie an der Universität Bayreuth sowie Leiter des „Instituts für angewandte Gesundheitsökonomie“. Zum Vorsitzenden des Bundesschiedsamtes für die zahntechnische Versorgung wurde er Anfang diesen Jahres gewählt. Als Wissenschaftlicher Leiter begleitet er die Fortbildungsprogramme der Wirtschaftsakademie Deutscher Apotheker und der Gesellschaft für Betriebswirtschaft in der medizinischen Praxis mbH. Derzeit nimmer er zudem gutachterliche Tätigkeit u. a. für das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung, das Bundesministerium für Gesundheit, die Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer sowie für den Verband der Gynäkologen in Bayern war.