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Deutschland steht im Hinblick auf die hohe Arbeitslosigkeit, auf die Folgen des demographischen Wandels, auf die Gefährdung der Sozialsysteme und die Lage der öffentlichen Haushalte vor großen Herausforderungen und notwendigen Umbrüchen. Gerade vor diesem Hintergrund ist eine Debatte über die geistigen Grundlagen und Orientierungen unserer Gesellschaft unverzichtbares Fundament für die Stabilität unserer freiheitlichen Demokratie.

Die großen Volksparteien, CDU/CSU und SPD, sind gerade dabei, ihre Grundsatzprogramme zu überarbeiten. Nach den 70er und den frühen 90er Jahren wird es der dritte, über Parteigrenzen hinausgehende Versuch sein, ihr jeweiliges politisches Profil angesichts der weitreichenden gesellschaftlichen Veränderungen nicht nur in Deutschland aufs neue zu schärfen.

Die CDU hat sich vorgenommen, die Grundwerte christlich-demokratischer Politik angesichts neuer Herausforderungen unserer Zeit konkret zu formulieren. Im Mittelpunkt stehen die Grundwerte, die christliche Sozialethik und die Grundprinzipien der Subsidiarität. Sie bestimmen den Zusammenhang von Frieden und Verantwortung.

Welchen Stellenwert besitzen die Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität in unserer Gesellschaft unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts? In welchem Verhältnis stehen sie zueinander? Wie können diese konkretisiert und entfaltet werden? Wie bedingen sie sich, wie begrenzen sie sich aber auch gegenseitig? Was bedeuten Begriffe wie Nation, Heimat, Patriotismus? Wie können Freiheit und Pluralismus in Einklang gebracht werden mit der Wahrnehmung von Verantwortung in der Gesellschaft? Wie kann auf der einen Seite die Eigenverantwortung des Einzelnen gestärkt, auf der anderen Seite aber auch der Gemeinsinn gefördert werden?

Dahinter verbirgt sich nicht zuletzt die ebenfalls seit längerer Zeit erörterte Frage, was unsere Gesellschaft, die durch eine wachsende Individualisierung der Lebensformen und durch vielfältige Zuzüge in Zeiten der Globalisierung auf der einen und durch fundamentale gesellschaftliche Herausforderungen auf der anderen Seite geprägt wird, zusammenhält.

Gesprächspartner

Hildigund Neubert

Landesbeauftragte des Freistaates Thüringen für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR

Prof. Dr. Michael Gabel

Universität Erfurt; Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft

Mike Mohring MdL

Mitglied der CDU-Grundsatzprogrammkommission und Generalsekretär der CDU Thüringen

Moderation

Prof. Dr. Raban Graf von Westphalen

Großbodungen

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