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Der Prozess der deutschen Einheit – Wer erinnert sich heute noch daran, was die Medien vor zehn, zwölf Jahren aufdeckten – und sei es noch so spektakulär gewesen?

Überschüttet mit einer Vielzahl von Nachrichten erschiene fast jede nach fünf Jahren wieder wie neu. Das ist der Humus, auf dem sich Vergangenheit geschickt schön schreiben lässt.

Längst entwickelt sich ein bemerkenswerter Trend. Mal wird dieses verschwundene Land DDR als reizvolle Alternative zu gegenwärtigen Irritationen weitergedacht, mal wird es ein wenig absurd, aber mit hohem Belustigungswert für den gesamtdeutschen Unterhaltungsmarkt aufbereitet.

Und irgendwann fragen wir uns: weshalb überhaupt der Umbruch 1989, weshalb der Enormes abverlangende Weg in die deutsche Einheit, mit soziologischen Zäsuren ähnlich denen nach dem Dreißigjährigen Krieg?

Der Ton ist angeschlagen. Udo Scheers Bücher und Rundfunkfeature, seine Porträts und Geschichten suchen Antworten und entwerfen ein Panorama unserer jüngsten Zeit.

Udo Scheer,

wurde 1951 in München geboren. 1970-1974 Studium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Mitglied im 1975 verbotenen Arbeitskreis Literatur; Veröffentlichungen literarischer Arbeiten bis 1989 weitgehend verhindert.

Tätigkeit im Beruf Konstrukteur, 1990-1993 bis zur Liquidation Betriebsrat der electronicon GmbH Gera. Seit 1993 freiberuflicher Schriftsteller und Publizist, 1995–2001 Gründungsvorsitzender der Geschichtswerkstatt Jena e.V. Mitglied im Autorenkreis der Bundesrepublik, wohnt heute in Stadtroda.

Zahlreiche Publikationen zur DDR-Geschichte und zur deutschen Einheit; zuletzt: Vision und Wirklichkeit. Die Opposition in Jena in den 70er und 80er Jahren, Ch. Links 1999, 3. Auflage sowie Zeitrisse. Einwürfe, Eingriffe, Gespräche, Geschichten, Geest-Verlag 2003, 2. Auflage.