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Wie war es bestellt um die Werte in jenem untergegangenen Land? Der Meinungsstreit ist in vollem Gange. Was war das Kennzeichen DDR: Geborgenheit oder erdrückende Herrschaftspräsenz, der garantierte Arbeitsplatz oder organisierte Mangelwirtschaft, größtmögliche Sicherheit oder orwellscher Überwachungsstaat? Wie sah er aus, der normale Alltag einfacher DDR-Bürger jenseits trockener Fakten, neuer Legenden und subjektivem Erinnern? Wie stand es um Medienpolitik und Meinungsfreiheit, um antifaschistischen Friedenstaat und Alltagsmilitarismus, um staatliche Jugendförderung und individuelle Nischen?

Die Umfrage-Ergebnisse des jährlich von Wissenschaftlern an der Friedrich-Schiller-Universität Jena erstellten „Thüringen Monitor“ weisen nach, dass die DDR noch bis heute - fast 18 Jahre nach der friedlichen Revolution vom Herbst 1989 - eine immense Strahlkraft aufweist und in unsere demokratische Gesellschaft hineinreicht.

War die Idee des Sozialismus doch nicht schlecht, war vielleicht nur ihre Ausführung falsch? Wird es gar endlich Zeit, einen Schlussstrich unter die Vergangenheit zu ziehen und eine starken, gerechte Ordnung für unser Land zu schaffen? Was bedeutet die hohe Zahl erklärter Nichtwähler und Menschen, die der Demokratie skeptisch gegenüberstehen, aber auch Links- oder Rechtsextremer, für eine Demokratie? Wie stark ist die Akzeptanz der „Diktatur des Proletariats“ und wo liegen die Wurzeln?

Die Podiumsteilnehmer des Eisenacher Gesprächs gehen den Ursachen dieses Phänomens nach und stellen Fakten und aktuelle Entwicklungen zur Diskussion.

Udo Scheer,

wurde 1951 in München geboren, lebt seit der Kindheit in Thüringen. Seit 1993 ist er freiberuflicher Schriftsteller und Publizist, verfasste zahlreiche Bücher und Aufsätze zur DDR-Geschichte.

Prof. Dr. Karl Schmitt,

1944 in Säckingen/Hochrhein geboren, lehrt seit 1992 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Deutsche Regierungslehre und gehört zu den Herausgebern des seit 2000 jährlich erscheinenden Thüringen-Monitors „Politische Kultur im Freistaat Thüringen“.

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