Der Sudan - Politisches Bildungsforum Thüringen
Vortrag
Details
Während sich die Augen der Weltöffentlichkeit auf die Kriegsschauplätze im Nahen Osten, im Irak, in Afghanistan oder jüngst in Liberia richten, beherrscht ein Konflikt nur selten die Schlagzeilen: Seit mehreren Jahrzehnten ist der Sudan von Fronten durchzogen; erbittert stehen die islamischen Fundamentalisten aus dem Norden christlichen und animistisch geprägten Gesellschaften des Südens gegenüber. Freilich sind religiöse Aspekte oftmals nur vorgeschoben; Motive sind vielmehr wirtschaftlicher Natur oder lassen sich aus Machtansprüchen herleiten. Vor allem Zivilisten leiden unter den militärischen Auseinandersetzungen, Milizen auf beiden Seiten der Front rekrutieren noch immer Kinder als Kämpfer.
Die USA haben das Regime um Militärmachthaber Omar al-Bashir auf die Liste jener Staaten gesetzt, die den internationalen Terrorismus fördern sollen. Nach den Terroranschlägen auf die US-Botschaften in Nairobi und Dar-es-Salam im August 1998 traf ein US-amerikanischer Gegenschlag eine Fabrik in der Hauptstadt Khartoum, wo angeblich chemische Waffen produziert worden sind. Zeitweise war der Sudan Asylort des El-Kaida-Führers Osama bin Laden.
Die Abendveranstaltung beschäftigt sich mit Geschichte und Kultur des Landes, hat zugleich die militärischen Konflikte der Bürgerkriegsregion zum Thema.
Melha Rout Biel
wurde im Sudan geboren, arbeitete bei mehreren Nicht-Regierungs-Organisationen, u.a. bei der britischen „Help The Age Sudan“. Er studierte an der Fachhochschule Jena Sozialwesen und ist in Jena als Sozialpädagoge tätig.
Peter Scheifler
studierte Afrikanistik an der Universität Leipzig. Er ist als Magister der Afrikanistik aktiv. Im Zuge seiner wissenschaftlichen Tätigkeit beschäftigte er sich intensiv mit dem Sudan.