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Vortrag

Politische Mythen über die DDR

„Antifaschismus“ – „Demokratie“ – „Friedensstaat“

Heiligenstädter Gespräch; Eine Veranstaltung des Bildungswerks Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. im Rahmen der Reihe „DDR – zwischen Mythos und Wahrheit“

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Details

War die DDR antifaschistisch? Hatte sie ein funktionierendes Wirtschaftssystem unter den „zehn wichtigsten Industrienationen“? War sie eine Demokratie und gar ein Friedensstaat – nach innen wie nach außen? „Legenden sind oft attraktiver als die Wirklichkeit, Vorurteile bequemer als rationale Weltsicht, und historische Lügen dienen als Waffen in der politischen Auseinandersetzung, wenn Argumente fehlen“, schreibt der Historiker Wolfgang Benz über die fortwirkenden und die NS-Diktatur verschleiernden Legenden. Ähnliches gilt für die DDR: Das SED-Regime wurde durch eine demokratische Revolution von der Mehrheit ihrer Einwohner selbst gestürzt und man könnte dadurch annehmen, dass eine Beschönigung des ancient régimes eine viel geringere Resonanz findet. Jedoch zeigt es sich heute, dass diese Vorannahme nicht zutrifft:

Anknüpfend an die fragmentarische Erinnerung der DDR-Mehrheitsgesellschaft, die zwar Mangel und Unfreiheit reflektiert, nicht aber die Konfrontation mit den SED-Repressionsorganen, werden der terroristische Charakter der Staatssicherheit selbst in den ehemaligen Haftanstalten geleugnet sowie ehemalige Häftlinge verleumdet.

Zunehmend betreiben ehemalige Träger des SED-Regimes die Propagierung solcher Legenden. Sie setzen bewusst auf die Unkenntnis über wissenschaftliche Forschungen und scheuen sich nicht, längst zweifelsfrei widerlegte Mythen zu strapazieren. Überdies schließen sie aus der Tatsache, dass nur wenige Verantwortungsträger des SED-Regimes juristisch verurteilt wurden, umgekehrt auf die Rechtmäßigkeit ihres damaligen Handelns.

In Vortrag und Diskussion werden sowohl die jüngsten apologetischen Aktivitäten zur Entsorgung des diktatorischen Charakters der DDR dargestellt als auch an ausgewählten Beispielen demonstriert, dass sie meist nicht auf mangelndem Wissen, sondern auf bewusstem Leugnen von Erkenntnissen beruhen, die in den letzten 17 Jahren über die Geschichte der DDR und des Kommunismus gewonnen wurden.

Dr. Bernd Florath,

geb. 1954 in Berlin-Treptow, studierte 1975-1981 an der Humboldt-Universität zu Berlin Geschichte, 1977/78 unterbrochen durch die politische Exmatrikulation nach der Biermann-Ausbürgerung. 1981-91 wirkte Florath als wiss. Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften der DDR, 1990-92 als Berliner Sprecher des Neuen Forums. Seit 1992 ist er als Mitarbeiter bei wiss. Einrichtungen tätig (Humboldt-Universität, Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Robert-Havemann-Gesellschaft).

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Veranstaltungsort

Heilbad Heiligenstadt, Hotel Eichsfelder Hof (Wilhelmstraße 56)

Referenten

  • Dr. Bernd Florath (Berlin
    • Robert-Havemann-Gesellschaft)
      • Dr. Andreas Schulze (Bildungswerk Erfurt)

        Publikation

        „Antifaschismus“ – „Demokratie“ – „Friedensstaat“: Politische Mythen über die DDR
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        Kontakt

        Dr. Andreas Schulze

        Dr

        Leiter Regionalbüro Westfalen, Politisches Bildungsforum NRW

        andreas.schulze@kas.de +49 231-1087777 - 0 +49 231-1087777 - 7