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Wladimir Putin wurde am 4. März wie erwartet zum 3. Mal zum russischen Präsidenten gewählt.

Die aktuelle Präsidentenwahl in Russland fand in einer für das Land stürmischen Zeit statt. Gegen den Präsidentschaftskandidaten und nun Präsidenten Putin formiert sich eine zwar noch zersplitterte, aber immer offener auftretende Oppositionskraft. Bei den Präsidentenwahlen kandidierten folgende fünf Politiker: Neben Favorit Wladimir Putin traten der Chef der Kommunistischen Partei, Gennadij Sjuganow, und Nationalistenanführer Wladimir Schirinowski an, sowie der Chef der Kreml-nahen Partei „Gerechtes Russland“, Sergej Mironow und der unabhängige Kandidat Michail Prochorow.

Rückschau: Beim Kongress der regierenden Partei „Geeintes Russland“ vom 27. November 2011 war der amtierende Premier Wladimir Putin als Präsidentenkandidat nominiert worden. Die von einem starken Sicherheitsaufgebot begleiteten Urnengänge stehen unter verschiedenen Betrugs- und Fälschungsvorwürfen. Trotz des sichtbaren Erstarkens der Opposition konstatierten verschiedene Meinungsforschungsinstitute eine Woche vor der Wahl Putin Zustimmungswerte zwischen 66–59 %, so dass er sein Ansehen bei den Wählern wieder steigern und auch die Werte des offiziellen Endergebnisses richtig prognostiziert wurden. Nach den von Betrugsvorwürfen begleiteten Parlamentswahlen im Dezember waren Putins Zustimmungswerte auf unter 50 Prozent gefallen.

Dennoch: Das Jahr 2012 ist für das Land ein Jahr der politischen Weichenstellungen. Wie werden sich die Verhältnisse in Russland in Bezug auf seine europäischen Nachbarn gestalten, wie sich militärisch die Zusammenarbeit mit der NATO entwickeln, welche Rolle spielen die mittelasiatischen Staaten und wie entwickelt sich die Opposition im Lande weiter? Wir freuen uns mit Boris Reitschuster einen ausgewiesenen Kenner Russlands für einen Vortrag gewonnen zu haben, der über die aktuelle Lage und Zukunft Russlands referieren wird.

Boris Reitschuster, geboren 1971, erlag nach einem Jugendaustausch 1988 der Faszination Russlands. Nach dem Abitur zog er mit zwei Koffern und seinen gesamten Ersparnissen nach Moskau. Er arbeitete dort als Deutschlehrer, Übersetzer und Dolmetscher. Nach Stationen bei der Augsburger Allgemeinen und den Presseagenturen dpa und AFP übernahm er 1999 die Leitung des Moskauer Focus-Büros. Zudem ist Boris Reitschuster Autor und er schreibt in seinen Büchern kenntnis- und faktenreich die Verhältnisse in Russland und dessen bestehenden Politikapparat. 2008 wurde Boris Reitschuster für seine engagierte Berichterstattung, seinen hohen persönlichen Einsatz für die Meinungsfreiheit und Menschenrechte in Russland mit der Theodor-Heuss- Medaille ausgezeichnet.

Bücher: Russki extrem, 2009 | Der neue Herr im Kreml, 2008 | Putins Demokratur, 2006 | Wladimir Putin – wohin steuert er Russland?, 2004 | www.reitschuster.de

mit:

langjähriger Focus Korrespondent Moskau

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