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Seit Jahrhunderten vollzieht sich der Prozess einer zunehmenden Urbanisierung, also eines stetigen Drängens von immer mehr Menschen aus ländlichen Gebieten in die Städte. Diese Entwicklung hat sich über die letzten Dekaden deutlich intensiviert. Städte verheißen Kultur, ein gut ausgebautes Netz öffentlicher Infrastruktur sowie wirtschaftliche Stärke. Doch immer stärker kommen vor allem die deutschen Großstädte an ihre Wachstumsgrenzen, sodass Wohnraum knapper und in der Folge teurer wird.

 

Dies führt zu Debatten zwischen Mietern, Vermietern und Eigentümern. Beide Seiten besitzen berechtigte Interessen, die immer wieder neu austariert werden müssen. Doch der Abwägungsprozess zwischen Eigentumsrechten und Mieterinteressen gestaltet sich zunehmend polarisierend. Nicht zuletzt auch in der politischen Auseinandersetzung wird das Thema immer wieder populistisch aufgegriffen. Zwischen Enteignungsfantasien, Versuchen der staatlichen Marktregulierung und marktwirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten bleibt das Problem allerdings bestehen.