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Veranstaltungsberichte

„Deutsch-Tschechische Beziehungen in der Gegenwart“

Weidaer „Osterburggespräch“

Vortrag und Gespräch

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Der Botschafter der Tschechischen Republik, S.E. Dr. Rudolf Jindrák beim Vortrag auf der Weidaer Osterburg

Im Rahmen des Weidaer „Osterburggesprächs“ der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. war am 21.10.2009 der Botschafter der Tschechischen Republik, S.E. Dr. Rudolf Jindrák zu Gast. In der vom lokalen Landtagsabgeordneten Volker Emde moderierten Veranstaltung, wurde über den Stand der aktuellen Deutsch-Tschechischen Beziehungen gesprochen. In seiner Begrüßungsrede verwies Volker Emde auf die seit Jahrhunderten bestehenden Beziehungen des Vogtlandes nach Tschechien, welches sich ursprünglich bis nach Böhmen erstreckte. Darüber hinaus sind durch die geografische Nähe viele wirtschaftliche und private Kontakte existent.

Daniel Braun von der Konrad-Adenauer-Stiftung betonte die starke wirtschaftliche Verflechtung, welche Deutschland als wichtigsten Außenhandelspartner Tschechiens sieht.

S.E. Dr. Rudolf Jindrák betonte in seiner Ansprache das große Glück des Friedens und die Überwindung der Kommunistischen Herrschaft in Mittel- und Osteuropa, welche den Völkern Demokratie und Freiheit gab. Dies war Voraussetzung für den EU-Beitritt Tschechiens und der anderen Staaten, um einen den Weg der Prosperität zu beschreiten.

Dr. Jindrák verschwieg nicht die Probleme des EU-Beitritts, so u.a. die sich noch verzögernde Einführung des EURO, da die wirtschaftlich-fiskalischen Bedingungen noch nicht hergestellt sind. Zudem nahm er auch zum noch nicht ratifizierten Lissabon-Vertrag Stellung. Er verwies auf die bereits in beiden Parlamentskammern erfolgte Ratifizierung des Vertrages und gab sich zuversichtlich, dass Präsident Vaclav Klaus das Vertragswerk bald signieren wird, so dass es zum 01.01.2010 in Kraft treten könnte.

Der Ausbau der Deutsch-Tschechischen Beziehung lag Dr. Jindrák besonders am Herzen, so erwähnte er das 1998 gegründete Deutsch-Tschechische Jugendwerk sowie bilinguale Schulen in Wunsiedel und Pirna.

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Dr. Rudolf Jindrák im Gespräch mit Gästen

In der anschließenden Diskussion wurde neben wirtschaftlichen Fragen auch die Problematik der Sudetendeutschen angesprochen, bei der sich einige Gäste mehr offizielle Initiative der Tschechischen Seite wünschten. Dr. Jindrák verwies auf vielfältige bilaterale Aktivitäten mit Verbänden wie Einzelpersonen der sudetendeutschen Gemeinschaft, die er auch selbst als Botschafter aktiv initiiert. Er versicherte, dass auch die tschechische Seite das Thema keinesfalls von der politischen Agenda streichen will, bat aber auch um Verständnis, dass angesichts vieler politischer Herausforderungen für die Zukunft dies nicht immer mit Priorität behandelt werden kann.

Zum Abschluss des Gesprächs wurde Dr. Jindrák zur Spaltung der Tschechoslowakei gefragt, welche Dr. Jindrák sehr bedauert, da Familien und Freunde plötzlich im Ausland lebten und Junge Tschechen heute bereits sprachliche Verständigungsschwierigkeiten haben. Dennoch bezeichnete er die Tschechisch-Slowakischen Beziehungen auf allen Ebenen als ausgesprochen gut.

Die Diskussion mit Dr. Jindrák zeigte große gegenseitige Sympathie, welche aber weitere Potenziale hat.

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