Veranstaltungsberichte
Lutz Rathenow und Harald Hauswald führten die Veranstaltung als Dialog durch, wobei beide die Entstehungsgeschichte ihrer Bücher „Ostberlin“ und „Gewendet“ darstellten und Harald Hauswald insbesondere auf seine Fotografentätigkeit in der DDR und Motivauswahl einging.
Lutz Rathenow las dabei kurze Gedichte und Geschichten aus seinen Büchern vor, die er geschickt als Kritik und Satire auf die DDR schuf. In diesem Zusammenhang ging er auf seine Zwangsexmatrikulation von der Universität Jena und faktisches Berufsverbot ein. Gleichzeitig schilderte er seine geheime Schriftstellertätigkeit, die ihre Veröffentlichung über aus der DDR geschmuggelte Manuskripte im Westen fand und über Journalisten dann in die DDR eingeführt wurde. Dabei erklärte er gleichfalls Zusammenhänge und Funktionalität des SED-Staats, die zum Verständnis seiner Ausführungen wichtig waren.
Beide Referenten gingen auf die Unfreiheit und ihr für DDR-Zeiten außergewöhnliche Biographien ein, die Harald Hauswald ebenfalls Veröffentlichungen im Westen und größere Reisefreiheit gestatteten. Ihre langjährige Freundschaft war auch Teil der Observation durch die Staatssicherheit, die gezielt an einer Zerrüttung des freundschaftlichen Verhältnisses arbeitete, wie Harald Hauswald aus seiner Akte bei der Staatssicherheit berichten konnte.