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Veranstaltungsberichte

„Kinder brauchen Wurzeln.Welche Kinder wollen wir?“

von Maja Eib
Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Jedes Kind zählt“ – Familie heute im Dialog von Wissenschaft und Politik

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Am 6. März wurde die Veranstaltungsreihe „Jedes Kind zählt!“ – Familie heute im Dialog von Wissenschaft und Politik, die das Bildungswerk Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kooperation mit der Thüringer Elternakademie c/o AKF durchführt, erfolgreich mit den ersten Referenten Prof. Dr. Moll und Michael Panse MdL unter dem Thema „Kinder brauchen Wurzeln. Welche Kinder wollen wir?“ gestartet.

Der Entwicklungsspezialisten und Kinderpsychiater Professor Dr. Gunther Moll ist Experte für die neurobiologischen und psychosozialen Bedingungen. In seinem Vortrag nahm er eine Analyse der Gehirnentwicklung des Kindes von Geburt an vor und beschrieb die jeweils notwendigen optimalen Entwicklungsbedingungen, die wir für Kinder benötigen. Er machte dabei den Eltern Mut, dass jeder Einzelne Lebensräume für eine optimale Gehirnentwicklung seines Kindes schaffen kann. Auf amüsante und allgemeinverständliche Weise gab er einen umfassenden Einblick in die Entwicklung des kindlichen Gehirns. Es zeigte auf, dass alle Erfahrungen, die das Kind vor und nach der Geburt macht, sein Gehirn auf einzigartige Weise formen. Er half damit den Eltern die Entwicklungsschritte des Kindes besser zu verstehen. Denn, so Moll, die beste Pädagogik versagt, wenn die hirnorganischen Voraussetzungen nicht vorhanden sind.

In der sich anschließenden Diskussion mit dem Abgeordneten Michael Panse und dem Publikum erörterte man, wie Familien mehr Mut zu Kindern gemacht werden kann und wie sie in der Wahrnehmung des Erziehungsauftrages besser unterstützt werden können. Moll skizzierte noch einmal, dass die Betreuung in einer Einrichtung nur eine Ergänzung sein kann, die Grundlegung von Werten und (Zu-)Neigungen die ein Kind später besitzt in erster Linie durch Familie allein bestimmt wird. Moll legte der Politik nahe, dass neben vielfältigen Betreuungsangeboten nur eine Direktfinanzierung und finanzielle Stärkung der Familie eine wirkliche Wahlfreiheit impliziert. Die Betreuung in Kindergärten sieht er aus entwicklungspsychologischen Sicht erst ab dem Alter von 3 Jahren als sinnvoll an, jedoch sollte in der Personalstruktur und dem Schlüssel Kind:Betreuer ein Optimum angestrebt werden. In Bayern ist der Schlüssel 5:1 auch noch zu groß.

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