Die Handlung spielt größtenteils in den DDR-typischen Fabrikgebäuden mit ihrer eigenen Geruchswelt und den grauen Straßen, der nicht für Parteiführer oder ausländische Gäste geschönten Umgebung des real existierenden Sozialismus. Diese Welt ist der Ort der Liebesgeschichte von Robert und Maria, deren Geschichte aus vielen Perspektiven erzählt wird. Ihre engste Umwelt aus Freunden, Bekannten und der alltäglichen Lebenswelt lassen unzweifelhaft erkennen, dass Sie in einer Diktatur leben, die Leben nur in den erlaubten Formaten zulässt.

So kennen beide ihre Väter nicht, da der eine aufgrund „politischer Aktivitäten“ in ein Wismut-Bergwerk verfrachtet wurde, und an den schweren Tätigkeiten verstarb. Der Andere floh rechtzeitig nach verschiedenen Repressionen und lebt in den USA.

Das Paar ist in der Opposition gegen das SED-Regime aktiv und engagiert sich in einem illegalen Literaturkreis, der verbotene Literatur liest. Zu dem Kreis gehört auch die 15jährige Johanna, die von der Staatssi-cherheit angeworben wird, um die Freunde auszuspionieren. Der Autor beschreibt in seinem Roman, wie es bei diesem Mädchen nahezu zur Schizophrenie kommt, ob sie nun Johanna oder IM „Karin“ sei. Diese Verstrickung und Missbrauch der jüngsten Generationen und der Zwang zum Doppelleben bringen den DDR-Alltag zurück, der obwohl frei von existenziellen materiellen Sorgen, ständig an die Barriere im Kopf als auch in der realen Gegenwelt anstoßen ließ.

Karsten Dümmels Roman zeigt eine Gesellschaft in der Leben und Lieben möglich ist, was jedoch nicht wegen sondern trotz einer Realität ohne Freiheit, Mangels und Bespitzelung passierte. Viel mehr zeigt er die tägliche Kreativität der DDR-Bürger, die ihr Recht auf selbstbestimmtes Leben und Glück gestalteten, wodurch Verklärung und Weichzeichnung der DDR-Diktatur entlarvt werden.

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