Aller Tage Abend - Politisches Bildungsforum Thüringen
Die Lesung mit der renommierten Autorin und Regisseurin Jenny Erpenbeck fand ein interessiertes Fachpublikum.
In ihrem neuen Buch „Aller Tage Abend“ schildert Jenny Erpenbeck fünf fiktive Biografien in abgeschlossenen Büchern der Protagonistin, die nach unterschiedlichen Orten und Zeitpunkten ihres Ablebens verschiedene Wendungen nehmen. Die Hauptfigur dieses Romans wird 1902 im galizischen Brody geboren und lebt bei ihrem Tod 1990 als renommierte DDR-Schriftstellerin in Ostberlin. Bei einem Rundgang durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts gelangt man vom jüdischen Galizien in die NS-Zeit, Exilantenszene im stalinistischen Moskau und in die Enge der DDR. Die Totalitarismen und Diktaturen des 20. Jahrhunderts werden hierdurch über das Schicksal der Hauptperson klar beleuchtet.
Im anschließenden Gespräch bestätigte Jenny Erpenbeck, dass die Themen und Orte nicht zufällig gewählt sind und einen familiengeschichtlichen Hintergrund aufweisen, der mit ihrer Großmutter Hedda Zinner in Verbindung steht. Darüber hinaus waren Fragen zur Sprache und Wahl des Themas Tod Gegenstand der anschließenden Fragen.
