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Veranstaltungsberichte

Anwalt ohne Recht

Ausstellungseröffnung

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Die Ausstellungseröffnung fand auch bei jungen Weimarern reges Interesse.

65 Jahre nach der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz eröffnete das Bildungswerk Erfurt zum DenkTag 2010 am 27. Januar 2010 im Verwaltungsgericht Weimar die Wanderausstellung "Anwalt ohne Recht" der Bundesrechtsanwaltskammer und des Deutschen Juristentages. Die Ausstellung, welche noch bis zum 5. März 2010 zu sehen ist, thematisiert die Entrechtung und Verdrängung jüdischer Juristen nach 1933.

Präsidentin des Verwaltungsgerichts Weimar Elke Heßelmann unterstrich in Ihrem Grußwort vor mehr als 90 Zuhörern die Bedeutung des Gedenkens, aber auch die aktuellen Herausforderungen für die Justiz, wenn etwa rechtsextreme Organisationen Demonstrationen anmelden und Gerichte darüber zu entscheiden haben.

Als Präsidentin des VG Weimar freut es sie besonders, als Kooperationspartner ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen zu können.

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Ministerin Marion Walsmann bei ihrem Grußwort.

Die Thüringer Finanzministerin und Schirmherrin des DenkTages Marion Walsmann verwies auf die Bedeutung einer aktiven Erinnerungskultur, die auch in den nachkommenden Generationen, die Erinnerung an das Jahrhundertverbrechen wach hält. Das gerade Anwälte zu den ersten Opfern der Nationalsozialisten zählten, bezeichnete sie als Menetekel für die noch verübten Gräuel, denn eine Demokratie kann ohne funktionierende und unabhängige Rechtspflege nicht existieren. Ministerin Marion Walsmann versicherte abschließend, dass sie ihre seit 2001 bestehende Schirmherrschaft auch in Zukunft fortsetzen und den DenkTag weiterhin als Jahreshöhepunkt betrachten wird.

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Der Präsident des Thüringer Verfassungsgerichtshofs Harald Graef skizzierte in einem Exkurs die Weimarer Rechsverfassung und das Grundgesetz.

Der Präsident des Thüringer Verfassungsgerichtshofs Harald Graef, erläuterte in einem Exkurs die Weimarer Reichsverfassung, welche die Grundrechte und den Schutz der Rechtspflegeorgane nachrangig betrachtete. In dieser Hinsicht sei das Grundgesetz ein großer Fortschritt, da er extremistischen Strömungen in Politik und Gesellschaft weitreichende Hindernisse entgegenstellt. Gleichwohl bleibt es Aufgabe aller Bürger, die Demokratie und ihre Institutionen mit Leben zu erfüllen.

Der Staatssekretär im Thüringer Justizministerium Prof. Dr. Dietmar Herz dankte den Initiatoren der Ausstellung, da Projekte wie diese auch in Zukunft, wenn keine Zeitzeugen mehr berichten können, lebendig Zeugnis über die deutsche Geschichte ablegen können. Er verwies auf die Initiativen der Thüringer Landesregierung gegen Rechtsextremismus und für Demokratie und dankte der Konrad-Adenauer-Stiftung insbesondere für ihre langjährige Arbeit im DenkTag-Projekt.

Zum Abschluß sprach der Vizepräsident der Bundesrechtsanwaltskammer JR Dr. Norbert Westenberger und betonte eindringlich die Notwendigkeit von Zivilcourage und Demokratiebewusstsein. Weimar steht als Kulturstadt und Ort des Konzentrationslagers für die möglichen Extreme menschlicher Entwicklung, die ethisch-geistige Hochkultur als auch zivilisationsbrechende Barbarei zulässt, weshalb Demokratie und Erinnerung kein Selbstzweck sind. Im Anschluss führte Dr. Norbert Westenberger in die Ausstellung ein, welche noch viele Gespräche und Gedankenaustäusche sah.

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Der Vizepräsident der Bundesrechtsanwaltskammer JR Dr. Norbert Westenberger begrüßte die Gäste im Namen seiner Institution.


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