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Ausstellungseröffnung "Gesichter der Friedlichen Revolution"

Ausstellungseröffnung

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Die Landesbeauftragte und Leiterin des Politischen Bildungsforums Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung Maja Eib eröffnete am 4. November gemeinsam mit dem Vizepräsidenten des Thüringer Landtages Uwe Höhn die Fotoausstellung „Gesichter der Friedlichen Revolution“ der Robert-Havemann-Gesellschaft. Zur Eröffnung, welche musikalisch vom Liedermacher und ehemaligen Renft-Gefährten Andreas Schirneck begleitet wurde, kamen etwa 70 interessierte Gäste aus der Politik, Gesellschaft, den Behörden und Verbänden.

Die 63 Portraitfotos umfassende Ausstellung, die im Durchgang des Landtages ausgestellt wird, zeigt Menschen, die zum Ende der 1980er Jahre maßgeblich dazu beitrugen, dass eine Friedliche Revolution das Ende der SED-Diktatur einläutete und schließlich zur deutschen Einheit führte.

In seinen Eröffnungsworten fand Uwe Höhn treffende Worte für den Mut und das Engagement dieser Menschen, die natürlich Repräsentanten einer ganzen Generation von Frauen und Männern darstellen, die den Wandel zu dieser Zeit vorantrieben. „Die sehr persönlichen Portraits von Bürgerrechtlern, Oppositionellen und Demokraten geben der friedlichen Revolution im wörtlichen Sinne ein Gesicht. Geschichte vergeht schließlich nicht einfach, sondern prägt das Heute und das Morgen und damit auch unser Bild von uns selbst“, so Höhn.

Maja Eib sprach von einer wichtigen und entscheidenden Zeit, die das Leben eines ganzen Landes, aber auch einer Gesellschaft verändern sollte. Dass unter anderem durch die Menschen, die der Fotograf Dirk Vogel in seinen Schwarzweiß-Portraits festgehalten hat, ein Land von einer Diktatur befreit und Menschen fortan selbstbestimmt leben konnten, sei wahrlich nur zu bewundern. Sie dankte dabei denjenigen, die in vielen Jahren der illegalen oppositionellen Arbeit die Mechanismen des gewaltfreien Widerstands einübten. „Sie haben ihr Leben nicht vom ideologischen Allmachtsanspruch der SED bestimmen lassen. Sie haben Freiheit gelebt, wo keine war und dadurch an geistiger und emotionaler Lebensqualität gewonnen. Sie haben in der Revolution die Sprachlosigkeit der verstummten DDR-Bürger durchbrochen. Sie sind früh aufgestanden und haben trotz hoher persönlicher Risiken Verantwortung übernommen für sich, für ihre Kinder, für ihre Stadt, für das Gemeinwohl.“, so Eib.

So waren es nicht nur Menschen in den größeren Städten wie Berlin oder Leipzig, sondern auch in den Provinzen der DDR. Und dass es anders, als bei manch anderen Revolutionen keinen Anführer gab, sondern jeder für sich den Mut aufbrachte, für Freiheit, Menschenwürde und Gerechtigkeit auf die Straße zu gehen, ist ein Spezifikum der Friedlichen Revolution in der DDR. Gerade das Jahr 2014, welches durch viele Gedenktage und Jubiläen, allem voran aber durch 25 Jahre Mauerfall geprägt ist, sei diese Ausstellung eine großartige Möglichkeit, um daran zu erinnern, wer die eigentlichen Helden dieser Zeit waren. Zum Abschluss ihrer Eröffnungsrede äußerte Eib den Wunsch, „ dass diese Ausstellung noch sehr viele Menschen erreicht und zeigt, warum es sich lohnt, sich einzumischen und für Freiheit und Demokratie zu streiten“.

Im Anschluss berichtete der Fotograf Dirk Vogel selbst über die Entstehungsgeschichte seiner Bilder.

Vogel, der aus Dortmund stammt, erzählte über die Entstehung der Idee für die Bilder, die er allesamt mit zwei Fototfilm-Kameras aufgenommen hat. Er berichtete über ganz persönliche Momente, die ihn vor etwa acht Jahren dazu brachten, sich dem Thema Menschen in der SED-Diktatur zu widmen. Neben seiner Hauptarbeit als Auftragsfotograf, sei das Ablichten von Menschen der Gegenwartsgeschichte eher einem persönlichen Interesse geschuldet. Bei all den mehr oder weniger bekannten Persönlichkeiten, die er für seine Idee begeistern konnte, sei ihm aber immer wieder eines aufgefallen: die Bescheidenheit dieser Menschen. Sei es, dass sie gar nicht inszeniert werden wollten oder dass sie sich selbst als zu unwichtig empfanden, überhaupt Bestandteil eines solchen Projekts zu werden. Vogel musste erst Überzeugungsarbeit leisten, damit sich Menschen wie Bärbel Bohley, Freya Klier, Roland Jahn oder aber auch Matthias Platzeck von ihm ablichten ließen.

Abschließend folgte ein Instrumentalstück Schirnecks, das den Titel „Two Guys on the Run“ trug, bevor die Ausstellung als eröffnet erklärt wurde.

Die Ausstellung, die sehr persönliche Einblicke in die Leben dieser 63 Bürgerrechtler und Bürgerrechtlerinnen gibt, ist noch bis zum 28. November 2014 im Thüringer Landtag zu sehen.

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Kontakt

Maja Eib

Maja Eib bild

Landesbeauftragte und Leiterin Politisches Bildungsforum Thüringen

maja.eib@kas.de +49 (0) 361 65491-0 +49 (0) 361 65491-11
Zeitenwenden - 25 Jahre friedliche Revolution KAS

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