Veranstaltungsberichte
In den Vorträgen Prof. Kleinheyers, Matthias Belafis, Peter Bocks Jiri Grusas und Michael Mertes wurden die Dimension der Finanzkrise aus politischer, wirtschaftlicher – und moralisch-ethischer Perspektive betrachtet, wobei als Hauptursache mangelnde Haftungsregeln sowie das Verlassen des Pfades der Sozialen Marktwirtschaft dargestellt wurde. Allerdings wurde in diesem Zusammenhang gleichfalls betont, dass der Staat keinesfalls alle Lasten allein tragen bzw. als Akteur erfolgreicher sein kann.
Die systemischen Aufgaben der Banken müssen wieder betont und ihren eigentlich Zweck der Finanzierung von Wirtschaft, Innovation und Mittelstand zugeführt werden. Dem von extremistischen Kräften geforderte Systemwechsel muss mit Argumenten der Vernunft und Sozialen Marktwirtschaft entgegen getreten werden. Dabei wurden viele Anregungen und Ermahnungen Papst Benedikts XVI. aus seiner Sozialenzyklika „caritas in veritate“ zitiert.
In der Diskussion zielten die Beiträge insbesondere auf Verantwortliche in Politik und Wirtschaft, ihre Kompetenzen stärker wahrzunehmen, um Exzesse, die der Finanzkrise vorausgingen, nicht wiederholen zu lassen. Forderungen nach einer stärkeren Regulierung wurden mit Zweifeln an der internationalen Umsetzbarkeit diskutiert.
Zum Abschluss ließen die Referenten und Teilnehmer noch einmal 20 Wartburggespräche im Rückblick passieren. Einhellig würdigte man den Beitrag für demokratische Diskussionskultur für den Freistaat Thüringen nach seiner Wiedergründung, der immer auch ökumenisch und offen geführt wurde. Alle Beteiligten dankten insbesondere Dr. Dr. Klassen noch einmal für sein langes Engagement für das Wartburggespräch.