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Veranstaltungsberichte

Dein Freund und Helfer oder Feindbild? Das Bild der Polizei in der Öffentlichkeit

Vortrag und Gespräch in Kooperation mit der Volkshochschule Suhl

Abendveranstaltung

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In einer Kooperationsveranstaltung mit der Volkshochschule Suhl wurden das Ansehen und die Arbeit der Polizei erörtert. PDin Heike Langguth, Fachgruppenleiterin Führungswissenschaften an der Fachhochschule für öffentliche

Verwaltung, Fachbereich Polizei Meiningen stellte in ihrem Vortrag sowohl grundsätzliche Aussagen zur Polizeiarbeit als auch aktuelle Herausforderungen in den Focus. Dabei stellte sie voran, dass PolizistenInnen auch Stärken und Schwächen wie alle BürgerInnen aufweisen können und natürlich auch Fehler passieren. Jedoch findet sie es unangebracht, wenn einzelnes Fehlverhalten zum Maßstab für die gesamte Polizeiarbeit herangezogen wird, welche kompetent, erfolgreich und bürgernah geleistet wird. Dazu werden die Ausbildungsinhalte stetig angepasst. Die Ausbildung kann nur von BürgerInnen begonnen werden, die ein entsprechendes Kompetenzprofil besitzen. Dazu unterstich Heike Langguth,

dass Grundlage allen polizeilichen Handelns Gesetze sind, um in der Arbeit auch gerade für Verdächtige und Beschuldigte immer rechtsstaatliche Grundsätze zur Anwendung kommen zu lassen.

Dem gegenüber stehen ständig wachsende Herausforderungen für die PolizeibeamtInnen. So waren 2012 14.000 Angriffe auf Polizeibeamte mit 2.000 Verletzten zu verzeichnen, was immer auch große Kosten für die BürgerInnen beinhaltet. Außerdem ist ein zunehmendes Nachlassen der Akzeptanz zu polizeilichen Maßnahmen wie etwa bei Verkehrskontrollen von Auto- und Radfahrern zu beobachten. Trauriger Höhepunkt ist die kürzlich in Thüringen durch Brandstiftung erfolgte Zerstörung von Polizeifahrzeugen 15 neuen Polizeifahrzeugen gewesen.

Zudem sind die sich rasant entwickelten Fallzahlen im Bereich Internetkriminalität und anderen neuen Kriminalitätsformen Gegenstand ständig neuer Herausforderungen.

Dennoch ist gerade der Freistaat Thüringen ein sehr sicheres Bundesland mit einer bundesweit an der Spitze liegenden Aufklärungsquote von über 60 %.

Markus Kalkhake, Kriminalbeamter und Ortsteilbürgermeister von Suhl-Heinrichs, ergänzte die Ausführungen von Frau Langguth mit Beispielen aus seiner Praxis. Dazu schränkte er ein, dass die Aufklärungsquote allein kein vollständiges Bild über die Kriminalitätszahlen und Bedrohungspotenziale abgibt. Diese beziehe sich auf die Aufklärung angezeigter oder ermittelter Straftaten, wohingegen Delikte, die weder angezeigt oder ermittelt werden, nicht mit einfließen können. Gerade im Bereich Internet aber auch Wirtschaftskriminalität gebe es eine nicht zu unterschätzende Dunkelziffer und in diesen Deliktbereichen ist die Aufklärungsquote deutlich niedriger. Dies gelte auch für den Bereich Drogenkriminalität, da es hier keine klassischen „Opfer“ gibt, die als Geschädigte, wenn man den Faktor der Gesundheitsschäden ausklammert, Taten zur Anzeige bringen. Markus Kalkhake plädierte für eine ausreichende Anzahl von PolizeibeamtInnen, damit der Verfolgungsdruck und Kontrolle gewährleistet werden können.

In der anschließenden Diskussion mit den Gästen wurden viele Einzelbereiche mit den Referenten diskutiert, wobei Sorgen, Kritik abr auch Lob für die Thüringer Polizei geäußert wurden. Beide Referenten führten aus, dass egal ob im Internet oder im täglichen Leben, eine Grundskepsis und logische Grundeinstellung oftmals Fallen vermeiden können, denn die Täter sitzen häufig im Ausland und sind nur schwer zu ermitteln. In diesem Zusammenhang sei besondere Vorsicht mit der Preisgabe persönlicher Daten geboten.

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