Veranstaltungsberichte
Im Rahmen des DenkTages 2009 fand in der Aula des Evang. Ratsgymnasiums eine Filmvorführung und Zeitzeugengespräch mit dem Holocaust-Überlebenden Thomas Geve und der Thüringer Justizministerin Marion Walsmann und dem Landtagsabgeordneten Michael Panse statt.
Marion Walsmann unterstrich in ihrer Eröffnung die Bedeutung des Wachhaltens einer Erinnerungskultur an das wohl dunkelste Kapitel Deutscher Geschichte. Thomas Geve schilderte im Anschluss kurz seine Kindheit und die Zeit in der er lebte und verwies auf seine Bilder, die in einer Ausstellung in Buchenwald sind.
Danach wurde der Film von Herrn Geve gezeigt, bei dem er im Zwiegespräch mit einem Jungen seiner Erlebnis und Gefühle während seiner Zeit in den Konzentrationslagern als auch den Verlust der Mutter schilderte. Der Film spielt an Originalschauplätzen seines Lebens in Berlin und Buchenwald. Die anschließende Diskussion war insbesondere von Fragen nach Herrn Geves Gefühlen und seinen Motiven für die Aufklärungsarbeit in Deutschland geprägt.
Die Teilnehmer beteiligten sich sehr intensiv und fragten Herrn Geve auch aktuell zu heutigen Holocaust-Leugnern. Herr Geve antwortete sehr gefasst und für viele erstaunlich offen über seine Erlebnisse, so auch über den Tod seiner Mutter. Herr Geve nahm sich der Fragen sehr intensiv an und ergänzte aus seinen persönlichen Erfahrungen. Wichtig war für ihn, dass die Zuhörer eine Vorstellung der Gräuel und die Authenzität der Ereignisse gewinnen konnten, dass Selektion und täglicher Massenmord reale Vorgänge in der NS-Zeit waren, die weder geleugnet noch vergessen werden dürfen. In seinem Schlusswort plädierte Michael Panse für weitere aktive Prävention gegen Rechtsextremismus und Fortführung des DenkTag-Projektes in der Zukunft.
Über diese Abendveranstaltung hinaus referierte Herr Geve noch bei vier weiteren Schulveranstaltungen.