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Der Klimawandel als neue Herausforderung für Demokratische Gesellschaften

Vortrag und Diskussion

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Der Klimawandel ist eine Tatsache, dem sich Politik, Gesellschaft und Bürger stellen müssen. Die Begegnung dieser drängenden Aufgabe impliziert Veränderungen im Konsumverhalten, den Umgang mit natürlichen Ressourcen und Energie sowie Innovation und Technologieförderung. Diese Schlagworte genießen allgemeine Akzeptanz, doch ist bei der konkreten Umsetzung entsprechender Maßnahmen unsere demokratische Gesellschaft häufig nicht konsensfähig und bringt nicht die nötige Akzeptanz auf.

Staatssekretär Baldus vom Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt stellte nach kurzer Darstellung allgemeiner Klimadaten und der Dringlichkeit von Gegenmaßnahmen diese Probleme dar, etwa wenn neue Freileitungen zum Transport für Strom aus Windenergie errichtet, neue Kohlekraftwerke mit verbesserten Wirkungsgrad gebaut oder Lagerstätten für Atommüll bzw. abgeschiedenes CO2 errichtet werden sollen. Diese Umsetzungsprobleme behindern eine aktive Gestaltung. Dennoch konstatierte er zuversichtlich, dass angesichts sicht-und spürbarer Folgen des Klimawandels ein Mentalitätswechsel erfolgen wird, um nachhaltige Zukunftspolitik vorantreiben zu können.

Dr. Hartmut Grewe, Klima, Energie- und Umweltexperte der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. stellte in seinem Vortrag insbesondere die institutionellen Vertreter und Beratergremien in den Mittelpunkt. Dabei ging er auf den Weltklimarat, den Sachverständigenbeirat bei der Bundesregierung ein und erläuterte die historische Entwicklung entsprechender Institutionen in Deutschland. So ist das Entstehen von Umweltministerien unmittelbar mit der Tschernobyl-Katastrophe 1986 verbunden und entwickelte sich an Schlagworten wie des „Sauren Regens“ fort. Zudem war das Entstehen und parlamentarische Etablierung der Grünen als Partei mit gesellschaftlicher Wahrnehmung dieser Fragen verknüpft. In seinem Vortrag plädierte Dr. Grewe dafür, Lösungen von Energieverbrauch, Emissionen und Wirtschaftsentwicklung global anzugehen, da singuläre Maßnahmen in Deutschland und EU ohne USA, China oder Indien kaum Wirkung entfalten werden.

Dr. Peter Frey vom CiS-Forschungsinstitut für Photovoltaik referierte über die Entwicklung der Photovoltaik-Industrie in Thüringen und Mitteldeutschland und zeichnete ein sehr optimistisches Bild zu den Zukunftschancen der Technologie und für die Region. Er zeigte sich überzeugt, dass bereits 2013 durch weitere Förderung und Innovation eine Energieparität der Solar-Energie zu den anderen Energien erreicht werden kann. Zudem betrachtet er die weitere Fortentwicklung dieser Technologie als prinzipielle Lösungsmöglichkeit für die prognostizierte Energieknappheit der Zukunft. Dies wäre verknüpft mit einer weiteren Weltmarktführerschaft Deutschlands und hierbei insbesondere Thüringens und Mitteldeutschlands, die bereits heute Weltspitze darstellen. In diesem Zusammenhang wies er auch auf den beginnenden Kooperationsgedanken über mehrere Bundesländer hinaus hin, so dass das Cluster Solar Valley von Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt gemeinsam arbeitsteilig gefördert und entwickelt werden.

In der anschließenden Podiumsdiskussion, die von Ludwig Kendzia vom MDR moderiert wurde, wurde insbesondere die Frage des Zusammenhangs von CO2-Ausstoss und Klimawandel diskutiert. Darüber hinaus wurde die Frage thematisiert, wann neue Energien und besonders Photovoltaik allgemein einsetzbar sind. Dabei gaben die Referenten sachlich und realistisch Auskunft und verwiesen unisono auf die Notwendigkeit eines breiten Energiemix, der Kohle als auch möglicherweise Kernkraft noch bis zu 4 Jahrzehnte als Träger sehen wird.

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