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Veranstaltungsberichte

Der Schrei nach Freiheit...

55 Jahre 17. Juni 1953

"Oppurger Gespräch"

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Die Veranstaltung traf auf großes Interesse der Zuhörer, was durch den souveränen und gut verständlich Vortragstils von Herrn Hillmer verstärkt wurde. Herr Hillmer beschränkte sich bei seinem Vortrag nicht nur auf das historische Ereignis, sondern leitete die Entwicklung der DDR vor ihrer Gründung bis 1953 her, um die vielfältigen Ursachen für den Volksaufstand darzulegen. Dabei ging er auch auf Abkürzungen, den sowjetischen Machthabern sowie der externen Entwicklung in Österreich ein. In der Beschreibung des Aufstandes verdeutlichte Herr Hillmer dien Charakter des Volksaufstandes gegen die SED und ihre Funktionäre, womit er die These des Arbeiteraufstandes gegen Normerhöhungen entkräftete. Der 17. Juni 1953 steht für den Referenten in der Tradition für den Kampf um Demokratie in Deutschland, welcher sich in die Reihe 1832, 1848, 1918, 1944 und 1989 einreiht.

International war der 17. Juni 1953 Menetekel für Ungarn 1956 und CSSR 1968. Darüber hinaus blieb dieses Ereignis Trauma für die SED, welche ihren Herrschafts- und Repressionsapparat auf Verhinderung eines gleichartigen Ereignis ausrichtete. Dabei beschrieb der Referent sehr gut die innerparteiliche Struktur und Selbstverständnis der SED, welche er keinesfalls als dilettantische und kommunikationsunfähige Altherrenriege verstanden wissen will. Der Herrschaftsapparat und sein Hauptinstrument das MfS sind vielmehr auch Sieger der Geschichte, wenn man die noch bestehenden Versorgungsansprüche und Unterbringung in Verwaltungspositionen betrachtet. Dem gegenüber stehen Opfer, die oft aufgrund perfider Rechtspraxis der SED-Justiz kaum Anspruch auf Entschädigung oder sogar Rehabilitierung haben. Deshalb regte der Referent weitergehendes Interesse und aufrichtigen Willen zur Aufarbeitung an, da nicht nur der 17. Juni 1953 das wahre Gesicht der DDR zeigte.

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