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Veranstaltungsberichte

Die Rolle von Werten und Religion in unserer Gesellschaft

Lesung und Gesprächsabend mit Stephan Kulle (Autor und Journalist)

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Sind WIR wirklich Papst?

Der Theologe und Fernsehjournalist Stephan Kulle stellte in der Lesung und dem anschließenden Gespräch dar, was seiner Meinung nach Medienhype und tatsächlicher gesellschaftlicher Wandel im Bereich der öffentlichen Wahrnehmung von Glaube und Religion ist. Dabei entlarvte er auch die Janusköpfigkeit der am Zeitgeist orientierten Medieneliten, welche noch vor der Papstwahl Kardinal Ratzinger als Inquisitor schmähten und nun auf einer Medienwelle reiten.

Dennoch ist Stephan Kulle der Auffassung, dass der Glaube an sich keine Renaissance erfahren hat, wohl aber das Thema. In einer von 68er Eliten dominierten Medienlandschaft war diese Berichterstattung, die wir jetzt erleben, vor 15 Jahren noch undenkbar. Allerdings verortet er auch Gefahren für die Gläubigen und die gesellschaftliche Stellung der Religion an sich. Wenn ein hochgeschätzter und linker Philosoph die religiöse Gemeinschaft zum letzten Refugium für das sittliche und werteorientierte Zusammenleben erklärt bedeutet dies auch gleichzeitig eine Verantwortungszuschreibung zur Erhaltung an die gläubigen Gemeinschaften, was leicht zu einer Überforderung führen kann.

Zum Abschluss seines Vortrags verdeutlichte Herr Kulle, dass die wichtigste Aufgabe die Erhaltung und Unterrichtung von Werten bleibt. Die jüdisch-christliche Herkunft unserer Werte bleiben für ihn auch ohne Gläubigkeit real, da ihre Universalität in unserem Kulturkreis gesellschaftlich unbestritten ist . Allerdings verweist er hierbei auch auf die spannungsreiche Beziehung zum Islam der durch seine aktive Gläubigkeit und damit einhergehender Etablierung eigener Werte die säkulare Gesellschaft irritieren und auch überfordern, da die Verbindung von Wert und Glaube in der islamischen Form nicht existent ist.


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