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Veranstaltungsberichte

Dreizack und Roter Stern: Geschichtspolitik und historisches Gedächtnis In der Ukraine

Buchvorstellung und Autorengespräch

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Seit knapp zwei Jahren wirbeln die Umwälzungen in der Region der die politische Weltlage durcheinander. Die Krise um die Krim bestimmt seit dem Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch die Schlagzeilen unablässig, so die einführenden Worte in den Abend durch Maja Eib. Wirtschaftlich und politisch steht die Ukraine vor großen Herausforderungen. Die Hintergründe Putins Außenpolitik lassen den Westen immer wieder rätseln. Das Buch „Dreizack und Roter Stern: Geschichtspolitik und historisches Gedächtnis in der Ukraine“ kann helfen viele aktuelle Ereignisse und Konfliktlinien in der Ukraine und Russland besser zu verstehen.

So stellten Christiane Schubert und Wolfgang Templin an diesem Abend eine andere Sicht auf die Ukraine als Nachbarstaat Russlands vor. Ausgehend davon, dass das Russische System unter Wladimir Putin seinen Herrschaftsanspruch gegenüber der Ukraine immer wieder mit historischen Argumenten untermauert, skizzierten sie in ihren abwechselnd ausgeführten Beiträgen die Geschichte der Ukraine. Dabei verfolgten sie den Weg der Ukraine, die lange Zeit ohne einen eigenen Staat blieb, bis in die Gegenwart.

Die Annexion der Krim, die Unterstützung separatistischer und terroristischer Kräfte im Osten der Ukraine und der unerklärte Krieg im Donbass markieren eine Ideologie, so Templin, die dem „kleinrussischen Bruder“ jede wirklich Selbstständigkeit abspricht und ihn als eigenen Teil des ewigen Imperiums sieht. Mit dem Zerfall der Sowjetunion und der unabhängigen Ukraine erreichten Nationalbewegungen und damit verbundene Identitätskonflikte eine neue Stufe. Der orangene Majdan von 2004 und der Euro-Majdan des Jahres 2014 dokumentieren das Ringen um eine moderne Staatsbürger-Nation, die sich auf ihrem Weg nach Europa ethno-nationalistischer Enge und postsowjetischer Prägung entzieht.

Nico Lange, langjähriger KAS-Auslandsmitarbeiter und Leiter des Büros in Kiew konnte in der Moderation viele Brücken auch zu seinen eigenen Erlebnissen in der Ukraine schlagen und dabei u.a. die Arbeit der Politischen Stiftungen erläutern.

Mit zahlreichen Fragen zum zukünftigen Verhältnis EU – Russland – Ukraine, aber auch zum Kampf gegen den ISIS-Terror und der Rolle Russlands endete die Veranstaltung mit vielen sich dann auch noch anschließenden persönlichen Gesprächen mit den Autoren.

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