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Veranstaltungsberichte

Empowerment für berufstätige Mütter: Aufbruch zu Gelassenheit und Selbstbestimmung

von Michelle Rödel
Am 24. und 25. Februar 2024 fand das Seminar „Working Mum – lieber gelassen als perfekt“ im Best-Western Hotel in Erfurt-Apfelstädt statt, das sich der Stärkung der Resilienz und Wertesetzung für Mütter im Spannungsfeld zwischen Beruf und Familie widmete. Unter dem inspirierenden Leitmotiv von Aristoteles „Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen“ versammelten sich Frauen, die nach einem Raum der Unterstützung und Reflexion suchten.

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Am 24. und 25. Februar 2024 fand das Seminar „Working Mum – lieber gelassen als perfekt“ im Best-Western Hotel in Erfurt-Apfelstädt statt, das sich der Stärkung der Resilienz und Wertesetzung für Mütter im Spannungsfeld zwischen Beruf und Familie widmete. Unter dem inspirierenden Leitmotiv von Aristoteles „Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen“ versammelten sich Frauen, die nach einem Raum der Unterstützung und Reflexion suchten.

 

Tag 1: Reflexion und Austausch

Nach einer herzlichen Begrüßung durch unsere Landesbeauftragte Maja Eib, die die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Persönlichkeiten der Teilnehmerinnen in den Fokus rückte, begann Andrea Hendrich, eine erfahrene Familientherapeutin, mit einer einfühlsamen Entspannungsübung und einem inspirierenden Gedicht von Wolfgang Poeplau. Die anschließende Vorstellungsrunde offenbarte die Vielfalt der Teilnehmerinnen, allesamt starke Frauen mit unterschiedlichsten Berufen und Familienkonstellationen, die dennoch ähnliche Herausforderungen mit sich brachten.

Eine Geschichte über das „Wettrennen der Frösche“ verdeutlichte die Bedeutung des Selbstvertrauens, während jede Teilnehmerin einen Stein erhielt, der ihre individuelle Einzigartigkeit symbolisierte. Die anschließende Lebensrad-Übung half dabei, Prioritäten im Leben zu reflektieren und möglicherweise neu zu setzen.

Nach einer erfrischenden Mittagspause folgten eine kurze Dehnungseinheit und eine Zwischenauswertung, in der die Teilnehmerinnen betonten, dass die Vorstellungsrunde besonders interessant war, da sie die Vielfalt der Charaktere und dennoch gemeinsame Probleme verdeutlichte. Wir lernten, dass es in Ordnung ist, Nein zu sagen und Mitgefühl mit uns selbst zu haben.

Die Übung zum Thema „Was Sterbende bereuen“ machte bewusst, dass das Leben begrenzt ist und es an uns liegt, welche Chancen wir ergreifen möchten.

Abschließend ließen wir unserer Kreativität freien Lauf und malten Bilder, die uns für zwei Stunden in einen inspirierenden Fluss aus Ausdruck und Selbstentfaltung führten. Am Ende des Tages diskutierten wir zudem über die Rollenbilder und -verteilung von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft. Dazu konnten wir Erkenntnisse über die Techniken zur Redehaltung gewinnen und wie diese vor allem Frauen in einer von Männern dominierten Umgebung dabei hilft, sich in der beruflichen Welt durchzusetzen.

 

Tag 2: Gesellschaftliche Erwartungen und Empowerment

Am nächsten Tag sprachen wir über die Selbstwahrnehmung von Kindern und die gesellschaftlichen Erwartungen an Mütter. Dabei wurde deutlich, dass Perfektionismus nicht erstrebenswert ist, denn „neben einem Heiligen kann nur ein Märtyrer bestehen“, wie uns Andrea Hendrich erläuterte. Fehler gehören zum Leben dazu und bringen uns voran. Wir diskutierten die Kinderfreundlichkeit und Wertschätzung von Familien in Politik und Gesellschaft im Ländervergleich und teilten persönliche Eindrücke.

Dies führte uns unwillkürlich zu einer Diskussion über die Rolle der Frau. Ein zentraler Punkt war die Unterschiedlichkeit der Rollenbilder für Frauen in der DDR und der BRD sowie die verschiedenen Generationen von Gen X bis Gen Z. Berichte von negativen Erlebnissen lehrten uns, dass es das Wichtigste ist, unsere eigenen Stärken zu definieren und unsere innere Kraft zu finden, anstatt die Fehler anderer hervorzuheben. Wir tauschten uns über die Werte und Wünsche der Frauen aus, insbesondere über den dringenden Bedarf an Anerkennung seitens der Familienpolitik für ihre Leistungen. Ein Beispiel, das hervorgehoben wurde, war die Zeit während der Corona-Pandemie, in der viele Eltern mit der Dreifachbelastung von Elternschaft, Berufstätigkeit und Lehrertätigkeit konfrontiert waren, ohne ausreichende Würdigung für ihre immense Belastung zu erhalten.

Aus diesen Diskussionen entstand der Wunsch, das Thema weiter zu vertiefen, insbesondere mit Blick auf den Wandel der Werte, der die verschiedenen Generationen prägt und somit auch die Familie beeinflusst. Bei der Planung unseres nächsten Seminars möchten wir diesen Aspekt hervorheben und erkunden, was Frauen benötigen, um sich aktiv in der Politik zu engagieren.

Gute Beispiele sind dabei kreative und spirituelle Frauen wie Ilse Aigner oder Rita Süssmuth, die durch ihre Lösungskompetenz und Leistungen weit gekommen sind. Wir müssen uns trauen, unsere Bedürfnisse auszudrücken und Fragen zu stellen, denn „wer fragt, der führt“.

Abschließend gab es eine Feedback- und Dankesrunde sowie eine kleine Geschichte, aus der wir lernten, dass die Grundlage für das Glücklichsein vor allem die Dankbarkeit ist.

Das Seminar bot nicht nur eine Plattform, um neue Perspektiven zu gewinnen, sondern auch einen Raum der Solidarität, in dem Frauen einander unterstützten und gemeinsam Strategien entwickelten, um den vielschichtigen Anforderungen des beruflichen und familiären Lebens gelassen zu begegnen. Es war ein Wochenende, das sie gestärkt und mit einem Gefühl der Zuversicht verlassen haben – bereit, sich den Winden des Lebens entgegenzustellen, nicht perfekt, aber voller Entschlossenheit.

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