Das Heidecksburger Schlossgespräch vom 28. Oktober 2015 zum Thema "Islam und Islamismus" wurde von 80 Personen besucht. Die Veranstaltung dauerte zirka 2 Stunden und 30 Minuten, wobei der Vortrag etwa 35 Minuten und die Fragerunde 90 Minuten umfasste.

Dem eigentlichen Vortrag ging eine kurze Begrüßung sowie Vorstellung der Arbeit des Politischen Bildungsforums Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung durch den Tagungsleiter voraus. Der lokale Landtagsabgeordnete Herbert Wirkner gab eine kurze Einführung in das Thema und stellte dem Publikum den Referenten vor.

Als Absolvent der Islamwissenschaften und der Geschichte verfügt Herr Thomas Volk über ein umfangreiches Detailwissen zum Themenkomplex des Islam sowie seiner geistigen Strömungen des Islamismus, Salafismus und Jihadismus. In seinem Vortrag zeichnete der Referent die historischen Ursprünge der Weltreligion des Islam nach und grenzte die Glaubensrichtung zu den fundamental-politischen Strömungen des Islamismus sowie auch des Salafismus als spezifische Ausprägung des Islamismus ab. Der Referent machte deutlich, dass die Auslegung islamischen Glaubens nach den Ideologien des Islamismus und Salafismus mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland nicht vereinbar sind. Beispielhaft wurde anhand der Aktivitäten islamistischer Gruppierungen wie des Islamischen Staats in Syrien und dem Nordirak sowie Boko Haram in Nigeria das Erstarken milizartig organisierter Terrororganisationen erläutert. Ebenso wurde die Ausprägung des Islamismus und Salafismus in Deutschland angesprochen. Das salafistische Spektrum in Deutschland reicht danach von politischen Salafisten, die Gewalt – zumindest in Deutschland – ablehnen, bis hin zu jihadistischen Salafisten, die Gewalt global befürworten und einsetzen. Grenzziehungen zwischen beiden Strömungen können nach Auffassung des Referenten nicht fließend gezogen werden.

Die zahlreichen Zuhörer beteiligten sich rege durch Wortmeldungen und Fragen an der Veranstaltung, in deren Verlauf teilweise Diskussionen zustande kamen. Gestellte Fragen beleuchteten nochmals die Abgrenzung zwischen dem Islam als Glaubensrichtung und dem Islamismus als politische Ideologie. Besonders wurde das Verhältnis der Türkei zur westlichen Welt in sicherheitspolitischen Fragen thematisiert. Ebenso wurden die aktuellen Entwicklungen in der Asyl- und Flüchtlingspolitik als Anlass für Fragen über die mögliche Anwerbung von Asylsuchenden durch fundamentalistische Islamisten und Salafisten in Deutschland genommen. Am Ende sprachen die Zuhörer dem Referenten und der Konrad-Adenauer-Stiftung ihren Dank für das Zustandekommen der Veranstaltung aus. Der Tagungsleiter dankte den anwesenden Zuhörern für ihr Kommen und kündigte weitere Veranstaltungen im Rahmen der Heidecksburger Schlossgespräche an. Störungen innerhalb der Veranstaltung traten nicht auf.