Veranstaltungsberichte
Der Vorsitzende des Grenzmuseums Schifflersgrund Wolfgang Ruske sowie Pfarrerin Bosse betonten in ihrer Ansprache die Wichtigkeit und Bedeutung der Erinnerung an DDR, Grenze und Friedliche Revolution im nunmehr 20. Jahr des Mauerfalls. Insbesondere das Eichsfeld mit seiner Grenznähe, war besonders von der Teilung betroffen, da nicht nur Familien und Freunde getrennt worden waren, sondern auch die Region selbst vom Rest Thüringens durch das Grenzregime fast abgeschlossen wurde.
Freya Klier und Stephan Krawczyk traten im abwechselnden Stil von Gesang und Lesung auf und beschrieben in alten Liedern aus der DDR und chronologischer Abfolge die Verfolgung, Repression sowie auch persönlichen Ängste, denen sie während der DDR ausgesetzt waren. Die Ohnmacht bei Hausdurchsuchung, willkürlicher Verhaftung oder drohender Einweisung der Tochter in ein Heim, gaben ein bedrückendes Bild der DDR-Realität ab, wenn man als Dissident mutig die Verhältnisse kritisierte und an die Öffentlichkeit ging. Die Lieder Stephan Krawczyks legen Zeugnis von der damals herrschenden geistigen Enge ab, welche Persönlichkeiten wie Freya Klier und Stephan Krawczyk, aber auch viele andere ungenannte Dissidenten nicht akzeptieren wollten. Das letzte Mittel der DDR-Herrscher war die Auswei-sung der beiden Künstler 1988, wie es vor Ihnen Wolf Biermann und vielen anderen erging. Dennoch war ihr Wirken und Mut ein Stein zum Weg in die Friedliche Revolution, die Freya Klier und Stephan Krawczyk vor allem auch ihre Heimat wiedergab.
Die Zuschauer verabschiedeten beide Künstler mit stehenden Ovationen und kamen nach dem Auftritt vielfach ins Gespräch.