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Veranstaltungsberichte

Kirche in der Friedlichen Revolution – Freiraum und Demokratieerfahrung

Vorträge und Podiumsdiskussion

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http://www.konrad-adenauer-stiftung.de/politische_bildung/erfurt/podiumsbild.jpg
Das Podium mit Pfarrer Dr. Aribert Rothe,Domkapitular Gregor Arndt, Moderator Uwe Hillmer, Minister a.D. Hans-Wilhelm Ebeling und Dr. Wolfgang Tischner (von links)

Die Veranstaltung im Kapitelsaal der Erfurter Predigerkirche stieß auf großes Interesse als Vertreter der Evangelischen und Katholischen Kirche die Rolle der Kirchen in der Friedlichen Revolution diskutierten. In ihren Grußworten betonten Kirchenrat Dr. Thomas Seidel und Ordinariatsrat Winfried Weinrich die Bedeutung der Kirchen als geistiges Refugium und Ort der Hoffnung, aber auch der Heiterkeit während der DDR und Friedlichen Revolution.

In den Vorträgen hoben die Referenten einerseits den diametralen Gegensatz von Religion und Kirche zur atheistischen Marxismus-Leninismus-Ideologie vor, so dass die Kirchen die einzig nicht staatlich abhängigen Institutionen verblieben, die aber um so mehr verfolgt bzw. von Staatssicherheit durchsetzt wurden. In diesem Zusammenhang wurden die Kirchen auch für Nichtchristen während der Friedlichen Revolution und vorangegangener Oppositionszeit Ort freier Diskussion und Gedankenaustauschs. Allerdings wurde auch konstatiert, dass einzelne Partikularinteressen die Kirchen eher als Instrument und Schutzmantel nutzten, als aktive Oppositionsarbeit zu betreiben, wodurch sich auch Grenzen freiheitlicher Nutzung und Öffnung von Kirchenräumen ergaben.

Darüber hinaus ergaben sich durch die unterschiedliche Organisationsstrukturen der Evangelischen und Katholischen Kirche auch unterschiedliche Aktionsmuster bzw. Einfallstore für Staatssicherheit und Repression. In dieser Hinsicht bot die Katholische Kirche weniger Einflußmöglichkeiten, war aber auch zurückhaltender mit Kritik am Staat.

Die Evangelische Kirche war von offeneren Strukturen geprägt durch welche teilweise Infiltrierung und Kontrolle leichter möglich war. Dies erzeugte jedoch gleichfalls erbitterten Widerstand wie etwa die Selbstverbrennung des Pfarrers Brüsewitz zeigte.

In der anschließenden Diskussion wurde besonders die Frage thematisiert, inwieweit Kirche sich politisch betätigen muss und darf, wobei es durchaus unterschiedliche Auffassungen gab. Einig waren sich alle Referenten in der Feststellung, dass gerade der Einfluss der christlichen Ethik die Revolution friedlich ablaufen ließ, was auch immer Aufgabe der Kirchen in der Gesellschaft sein muss.

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