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Veranstaltungsberichte

Kulturlandschaft Thüringen – ein paar aktuelle Anmerkungen

von Maja Eib, Markus Ruschke

In Kooperation mit der Reihe „Prominente im Gespräch“

Vortrag und Diskussion

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Die Leiterin des Bildungswerks Erfurt Maja Eib begrüßte am 09. November in der Buchhandlung Bücherwurm in Greiz zahlreiche Gäste, um mit dem Thüringer Ministerpräsidenten a.D. Prof. Dr. Bernhard Vogel über die Kulturlandschaft zu sprechen. Die Abendveranstaltung war eine Kooperation mit der Gesprächsreihe „Prominente im Gespräch“, die durch den ehemaligen SPD Landtagsabgeordneten Harald Seidel regelmäßig organisiert wird.

In ihren einleitenden Worten würdigte Eib die Verdienste Bernhard Vogels für Thüringen; als gebürtige Göttinger, wurde er nach der Wiedervereinigung „nach Thüringen gerufen“, und wirkte mit Herz und Verstand, ja machte den Menschen Mut für die herausfordernden Aufgaben im Aufbau des Freistaates. Für Eib ist damit Bernhard Vogel selbst ein Stück Thüringer geworden.

Im Anschluss übernahm Seidel die Moderation der Veranstaltung. Er blickte zurück auf eine langjährige Freundschaft zwischen ihm und Vogel, durch die er den ehemaligen Ministerpräsidenten mittlerweile zum vierten Mal für seine Gesprächsreihe gewinnen konnte. Seidel lobte Vogel als überzeugten Demokraten, was dazu führe, dass das Parteienetikett eine untergeordnete Rolle spielen würde. Damit leitete Seidel zu Vogel über.

Zu Beginn seiner Ausführungen machte Vogel deutlich, dass für die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen und Veränderungen eine regional verwurzelte kulturelle Identität ein hilfreiches Vehikel bildet. „Zukunft braucht Herkunft und Herkunft braucht Heimat“ war die einfache und prägnante Formel, die Vogel dafür formulierte. Beim Blick in die deutsche Kulturgeschichte, stellte er fest, dass Thüringen ein Zentrum deutscher Kultur sei. Zwar verfügte Thüringen bzw. dessen Fürstentümer nie über eine Armee, dafür aber über ein reichhaltiges kulturelles Erbe. So ist die Thüringer Landschaft geprägt durch eine Vielzahl von Schlössern, Theatern und Kirchen, was insgesamt für eine dichte geistige Landschaft sorge. Bei all den kulturellen Lichtblicken mahnte Vogel jedoch gleichzeitig an, dass die dunklen Seiten der deutschen Geschichte in Thüringen nicht vergessen werden dürfen. Exemplarisch dafür führte er das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar an.

Die Dichte der kulturellen Güter in Thüringen verdeutlichte Vogel anhand einiger Zahlen. So gebe kein anderes Bundesland pro Einwohner mehr Geld für Orchester und Theater aus, wie Thüringen. Um die 30.000 Denkmäler gäbe es in Thüringen, die ebenfalls den Kulturetat in Anspruch nehmen. Als weiteren Eckpfeiler der Thüringer Kulturlandschaft erwähnte Vogel die Hochschullandschaft, die vor allem durch ihre Vielfältigkeit geprägt ist. Ebenso zählte er die unterschiedlichen Handwerke und Industrien zu den Kulturgütern. Beispielhaft dafür würden Spielzeuge aus Sonneberg oder Porzellan aus Kahla stehen. Aber auch das Opelwerk in Eisenach, Jenoptik, Carl-Zeiss und Schott bereichern Thüringen. So kam Vogel am Ende seines Vortrages zu dem Schluss, dass die Menschen in Thüringen nach 1990 ihre Chancen genutzt hätten und sich das Land so positiv entwickeln konnte. Dennoch bleibe noch immer viel zu tun.

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"Einer der beliebtesten deutschen Politiker und einer der einflussreichsten Journalisten der Republik kommen in ein aufschlussreiches Gespräch, und dabei halten sie der deutschen Demokratie den Spiegel vor, geben Erfahrungen weiter, regen zum Nachdenken an und machen Mut." (Klappentext)

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