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Veranstaltungsberichte

Leistung: Fördern, Fordern, Anerkennen. Wie kann Schule gelingen?

Vortrag und Podiumsgespräch

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Zum Bildungspolitischen Forum kamen viele Lehrer und Pädagogen der Region. Leider war der Hauptreferent Prof. Fauser von der FSU-Jena gesundheitsbedingt nicht in der Lage nach Bad Lobenstein zu kommen, so dass sich die Veranstaltung als reines Podiumsgespräch mit intensivem Austausch mit dem Publikum entwickelte.

Der Moderator Karsten Jauch gab zunächst den Podiumsteilnehmern die Gelegenheit in Kurzstatements wichtige Grundsätze zum Thema aus ihrer Sicht darzustellen. Rolf Busch, Vorsitzender des Thüringer Lehrerverbands, plädierte für Kontinuität und Verlässlichkeit gerade für die Lehrer und mahnte realistische und durchdachte Lösungen bei möglichen Systemwechseln an, die aus Sicht seines Verbandes momentan nicht vorlägen.

Kjell Eberhardt, Staatssekretär a.D. im Thüringer Kultusministerium, formulierte in seinen Grundthesen, dass das Thüringer Schulsystem sich in den letzten 20 Jahren hervorragend entwickelt und seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt hat. Darüber hinaus gibt es keinen überzeugenden Hinweis auf Vorteile eines "längeren gemeinsamen Lernens". Wohl aber gibt es dort viele Hinweise darauf, dass ein "längeres gemeinsames Lernen" sowohl für die leistungsstärkeren als auch für die leistungsschwächeren Schüler erhebliche Nachteile bringt. Fördern und Fordern erfolgreich zu gestalten ist die größte Herausforderung der Bildungspolitik. Moderne Bildungspolitik setzt erfolgreiche Rahmenbedingungen hierfür. Qualitative Schulentwicklung setzt auf Weiterentwicklung einer neuen Lehr- und Lernkultur, die Stärkung der Eigenverantwortung der Schulen, ein sich änderndes Bild des Lehrerberufes und den Aufbau neuer Netzwerke im jeweiligen Sozialraum. Thomas Fügmann, Schulamtsleiter Jena-Stadtroda, konstatierte, dass eine gute Schule sich durch guten Unterricht auszeichnet. Struktur und Methoden des Unterrichtes orientieren sich am einzelnen Kind bzw. Jugendlichen, an seinen jeweils besonderen Stärken und Schwächen.

Einer guten Schule geht es neben dem Erwerb von Fachwissen ausdrücklich auch um Persönlichkeitsentwicklung sowie um den Erwerb von Schlüsselkompetenzen wie z.B. Lesekompetenz, soziale Kompetenz, die Fähigkeit zum vernetzten Denken und die Fähigkeit zum selbständigen Lernen. Eine gute Schule weiß, was sie will, und schreibt dies in einem pädagogischen Konzept auf.

Eine gute Schule legt großen Wert auf eine starke Schulgemeinschaft. Die Beteiligung von Lehrern, Schülern und Eltern an Entscheidungen und Planungen ist Voraussetzung dafür. Stefan Gruhner, Vorsitzender des Bildungsausschusses im Saale-Orla-Kreis unterstrich, dass für jeden die richtige Schule, aber nicht für alle die Einheitsschule ideal wäre. Die Kontinuität des Thüringer Schulsystems war in den letzten 20 Jahren maßgeblich der Schlüssel zum Erfolg unserer Schulen.

Die autonome Schule wird zu einem zentralen Gestaltungsort von Schulqualität. Schulautonomie kann die Voraussetzung für optimale Schulgestaltung sein.

In der Diskussion wurden gerade die Argumente zur Gesamtschule und der darüber hinaus vom Thüringer Bildungsministerium beabsichtigten Integration der Förderschüler diskutiert. Viele Anwesende, die selbst in Fördereinrichtungen tätig sind, äußerten hierbei viele Zweifel und Sorgen, welche auch von den Diskutanten mehrheitlich geteilt wurden.

Nach einer mehr als 2-stündigen intensiven Diskussion endete die Veranstaltung, welche jedoch sicher an anderer Stelle in der Zukunft noch fortgesetzt werden wird.

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