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Veranstaltungsberichte

Rückblick auf die Konzertlesung "Bis ich auf das heikle Thema der Macht kam…"

Konzertlesung anlässlich 50 Jahre Mauerbau mit Stephan Krawzcyk

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Die Konzertlesung mit Stephan Krawczyk zu 50 Jahren Mauerbau begann mit einer kurzen Begrüßungsrede des Tagungsleiters Markus Hünniger. In der Rede ging er auf die Bedeutung des Mauerbaus, der DDR-Vergangenheit und der friedlichen Revolution von 1989 für jüngere Generation ein. Aufgrund der fehlenden Erfahrung sei es besonders wichtig, Jugendliche über die Zeit aufzuklären. Er verwies dabei auf die Bemühungen der Konrad-Adenauer-Stiftung in diesem Bereich und ganz speziell auf die Schulveranstaltungen mit Stephan Krawczyk die zuvor am selben Tag stattfanden.

Anschließend begrüßte der Bürgermeister Weidas, Werner Beyer, den Sohn dieser Stadt, Stephan Krawczyk. Darüber hinaus bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Erfurt.

Seinen Auftritt leitete Herr Krawczyk mit Erinnerung an seine Kindheit und Jugend in Weida ein. Er betonte, dass er sich während dieser Zeit stets frei fühlte und sich kaum vorstellen konnte welche Wendung sein Leben nehmen sollte. Ähnlich wie bei den Schulveranstaltungen gelang es ihm die Stimmung durch seine Lieder aufzulockern, ohne die Ernsthaftigkeit des Themas aus dem Auge zu verlieren. Durch die Chronologie der Ereignisse, von denen er berichtete, konnten sich die Teilnehmer ein Bild seiner Erlebnisse und Empfindungen machen. Herr Krawczyk erzählte von seiner anfänglichen Naivität, als er seine Kandidatur in der SED beantragte und von seinen einschneiden Erlebnissen in der Armee, die ihn bewogen, etwas ändern zu wollen. Als er versuchte Themen wie Meinungs-, Rede- und Reisefreiheit in seinen Liedern anzusprechen, verlor er seine Zulassung als Musiker und geriet in den Fokus des MfS.

Mit den Liedern "Speichellecker" und "Wieder stehen" versuchte er die DDR-Bürger aufzurütteln und sie für die Ungerechtigkeit zu sensibilisieren. Der Song "Das ist nie gewesen" entstand nur zwei Tage nach dem Fall der Mauer. Stephan Krawczyk setzt sich darin kritisch mit dem leichtfertigen Umgang mit der DDR-Zeit auseinander. Besondere Erwähnung verdient seine Erzählung "Mein bester Freund wohnt auf der anderen Seite". Im Kern der Geschichte geht es um zwei junge Männer aus Ost- bzw. Westberlin, die trotz aller Schwierigkeiten eine Freundschaft aufbauen. Er schrieb die Erzählung um Schülern die DDR-Zeit näher zu bringen, aber auch die erwachsenen Teilnehmer der Veranstaltung zeigten sich interessiert.

Im Anschluss an die Veranstaltung suchten viele Teilnehmer das Gespräch mit Stephan Krawczyk, um über seine und ihre Vergangenheit in Weida zu sprechen, aber auch um mehr über die Umstände seines Widerstands und der politischen Verfolgung zu erfahren.

Text: Markus Hünniger

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