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Veranstaltungsberichte

Thüringer Landesentwicklung aktiv gestalten: Die Akademie ländlicher Raum und die Serviceagentur Demografischer Wandel

Vortrag und Diskussion

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Aktuelle Fragen der Landesentwicklung im Freistaat Thüringen waren Thema beim 1. „Adenauer-Gespräch im Lindenhof“ 2012 in Gotha. Die vielfältigen Herausforderungen durch Haushaltskonsolidierung, Demografischen Wandel und Energiewende erfordern vorausschauende Landesentwicklungsinstrumente. Seit 2011 bestehen angegliedert an das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt- und Naturschutz die Akademie Ländlicher Raum und angegliedert an das Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr die Serviceagentur Demografischer Wandel, um Impulse und Hilfestellung zur Landesentwicklung zu geben.

Prof. Dr.-Ing. Karl-Friedrich Thöne stellte die verschiedenen Herausforderungen im ländlichen Raum vor, für deren Begegnung und Gestaltung das Konzept der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) konzipiert wurde. Dies sieht folgende fünf Ziele und Handlungsfelder vor:

1. Stärkung von Wirtschaftskraft und Beschäftigung

2. Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und Ressourcen

3. Sicherung der technischen und sozialen Infrastruktur

4. Förderung der kommunalen und regionalen Entwicklung

5. Reduzierung der Flächeninanspruchnahme

Prof. Thöne stellte die einzelnen Handlungsfelder detailliert vor und unterstrich, dass es trotz Demografischen Wandels und zurückgehender finanzieller Mittel keine Pläne zur Aufgabe ländlicher Regionen gibt. Wachstum könne immer noch erzeugt werden, jedoch müsse dies ein qualitatives Wachstum sein. Gleichwohl ist ein starkes bürgerliches Engagement im subsidiären Sinne stärker gefordert, da der Staat nicht jede Detailaufgabe in der Zukunft übernehmen kann. Die Akademie Ländlicher Raum wird hierbei Partner der Bürgerinnen und Bürger vor Ort sein.

Cornelia Gießler stellte bei der Vorstellung der Serviceagentur Demografischer Wandel die Aufgabenspektren und Zielvorgaben in den Mittelpunkt. Diese sind insbesondere in der Sicherung und Anpassung bestehender Strukturen sowie rechtzeitigen Steuerungsprozessen sowie Aufdeckung möglicher ungenutzter Potenziale angelegt. Folgende vier Bereiche stehen besonders im Blickfeld:

1. Gesundheits- und Sozialwirtschaft

2. Die Zukunft der Kommunalwirtschaft

3. Wirtschaft - Schule - Wissenschaft

4. Bauen für die Zukunft

Darüber hinaus können sich Akteure und Bürger vor Ort um Unterstützung an die Serviceagentur wenden, wenn möglichst kleinräumige, themenbezogene Daten und Analysen benötigt werden Fragen der Gestaltung des demografischen Wandels entstehen oder auch Diskussionsprozesse angestoßen bzw. Entscheidungsprozesse moderiert werden müssen. Darüber hinaus stellte Cornelia Gießler die Aktivitäten und langfristigen Planungen Ihres Ministeriums vor.

In der anschließenden Diskussion interessierte die Gäste besonders die Frage der besseren Vernetzung vor Ort und finanziellen Ressourcen. Schirmherr des Adenauer-Gesprächs und Thüringer Minister für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt- und Naturschutz Jürgen Reinholz MdL gab sowohl als aktueller Ressortchef als auch aus seiner früheren Verantwortlichkeit im Wirtschaftsbereich Beispiele und Auskünfte. Wichtig war allen Referenten festzuhalten, dass Landesentwicklung keine exklusive Regierungs- und Verwaltungsaufgabe ist, sondern die Partizipation, Ideen und Unterstützung der Bürger benötigt.

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