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Veranstaltungsberichte

Verkehrsperspektiven von Stadt und Land in Südthüringen: Gut verbunden oder abgekoppelt?

Vortrag und Diskussion

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Zu einem Gesprächsabend zu aktuellen Fragen der Verkehrspolitik und Infrastrukturprojekten zu Verkehrsanbindungen hatte die Konrad-Adenauer-Stiftung nach Hildburghausen eingeladen.

Der Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann betonte zu Beginn seiner Moderation, dass Verkehrspolitik und Investitionen zwar im Bundestag beraten und beschlossen werden, die endgültige Verteilung von Investitionsmitteln jedoch von den Bundesländern selbst verhandelt werden, so dass bei Problemen auch die Bundesländer einen großen Teil der Verantwortung tragen. Dies gelte besonders für die Gestaltung des Nahverkehrs, wobei hier auch kommunale Ebenen entsprechend gestalten müssen.

Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für Thüringen Eckart Fricke erläuterte in seinem Vortrag die bald nutzbaren Veränderungen und Zeitersparnisse durch die neue ICE-Trasse, die Verbindungen nicht nur schneller macht, sondern auch wesentlich frequentierter und besser verzahnt gestaltet wurde. Dies sei eine unglaubliche Chance für den neuen Knoten Erfurt als auch die anderen Knoten. Darüber hinaus ging er auf geplante Lückenschlüsse und Anbindungen nach Bayern ein und beschrieb Probleme bzw. Aufgaben, die von politischer Seite zu entscheiden sind, da die Bahn AG nur im Fernverkehr alleinige Entscheidungskompetenz besitzt.

Der Verkehrswissenschaftler Prof. Florian Heinitz beschrieb in seinem Vortrag die Notwendigkeit guter Bahnverbindungen, um den Zwang zum PKW und den damit verbundenen Kosten und Lasten zu reduzieren. So habe der Landkreis Hildburghausen die größte Fahrzeugdichte pro Einwohner in Thüringen. Darüber hinaus beschrieb Florian Heinitz Effizienzpotenziale im Nahverkehr und forderte insbesondere lokale Entscheidungsträger auch über Ländergrenzen hinweg zu noch mehr Kooperation auf. Dennoch konstatierte Florian Heinitz, dass Thüringen mit den BAB 71 und 73 sowie Bahnnetz viele infrastrukturelle Verbesserungen seit der Wiedervereinigung erhalten habe, so dass grundsätzlich eine gute Struktur bestünde.

In der anschließenden Diskussion fragten Vertreter von Kommunalverwaltungen und Fahrgastvereinigungen zu konkreten Projekten zwischen Bayern und Thüringen, wobei Eckart Fricke und Mark Hauptmann ihre Unterstützung zusicherten. Die Diskussion war geprägt von Sachverstand und viel Detailwissen der Teilnehmer, wodurch die Facetten und Herausforderungen moderner Verkehrspolitik sichtbar wurden.

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