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Veranstaltungsberichte

Wie lange warten wir bis der Arzt kommt?

Die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Thüringen

Podiumsdiskussion

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Am Abend des 20. September 2010 fand im Logenhaus in Altenburg ein Forum unter der Fragestellung „Wie lange warten wir bis der Arzt kommt? – Die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Thüringen“ statt.

Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, Matthias Zenker, referierte zu Beginn des Abends zum Thema Ärztemangel aufgrund des altersbedingten Ausscheidens von niedergelassenen Ärzten. Dabei unternahm er eine Bestandsaufnahme der hausärztlichen Versorgung ,setzte Eckpunkte für die anschließende Podiumsdiskussion und wies auf die gesetzlichen statistischen Vorgaben zur ärztlichen Abdeckung von Regionen hin. Desweiteren wagte er einen Blick in die Zukunft Thüringens bezüglich des zukünftigen Versorgungsaufwand sowie auf die finanziellen Rahmenbedingungen der ärztlichen Versorgung hin.

An Zenkers Powerpointpräsentation schloss sich die Podiumsdiskussion mit Gästen aus Politik und Medizin an. So sprach sich der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Christian Gumprecht MdL, für eine Überdenkung der hausärztlichen Bedarfsplanung aus: das Problem der eingeschränkten Ärztezahl sei als massiv erkannt worden. Zugleich zeigte er auf, dass ein ebenso zentrales Problem an der anscheinenden Unattraktivität Thüringens für Jungmediziner liege.

Dr. Gundula Werner, Geschäftsführerin des Kreiskrankenhauses Altenburg gGmbh, schloss sich dieser Aussage an, wobei sie aber aktuelle Maßnahmen aus „ihrem“ Krankenhaus vorstellte, um dieses als potentiellen Arbeitsplatz für Medizinstudenten attraktiv zu gestalten. Gleichzeitig machte sie auf das Problem der ungünstigen Arbeitsbedingungen, insbesondere des Krankenhauspersonals, aufmerksam.

Dr. med. Christian Kupka, Facharzt für Innere Medizin in Altenburg, sprach das Problem der aufwändigen bürokratischen Arbeit eines praktizierenden Arztes an, welche 50% seiner Zeit in Anspruch nehme. Auch war er sich mit den anderen Podiumsteilnehmern einig, dass nicht nur auf Ebene der Gesundheitspolitik Änderungen durchgeführt werden sollten, um die ärztliche Versorgung gerade in peripheren Gebieten zu stabilisieren. Auch die Denkweise der Patienten müsse sich ändern, weg von einer selbstverständlichen, universalen Inanspruchnahme der modernsten medizinischen Versorgung.

Petra Lowe von der OTZ übernahm mit kritischen wie auch pointierten Fragen und Anmerkungen die Moderation des Abends.

In der Komplexität des Themas kamen viele Teilbereiche zur Sprache, welche durch Impulse und Anliegen des Publikums, welches sich sowohl aus Ärzten als auch interessierten und betroffenen Bürgern zusammensetzte, erweitert wurde. Fritz Schröter MdL, der Schirmherr der „Altenburger Gespräche“, fasste die angesprochenen Diskussionspunkte in seinem Schlusswort zusammen und wies darauf hin, dass diese Problematik auch in Zukunft ein wichtiges Thema bleiben wird und muss.

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Maja Eib

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Landesbeauftragte und Leiterin Politisches Bildungsforum Thüringen

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