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Veranstaltungsberichte

Wirtschaftlich erfolgreich - Engagiert für die Heimatregion

Thüringer Unternehmer im Gespräch

Heidecksburger Schlossgespräch

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Beim Heidecksburger Schlossgesprächs am 26.03. in Rudolstadt standen Unternehmertum und lokales und kommunales Engagement im Mittelpunkt. Mit Herbert Wirkner, Hans-Ulrich Batzke und Georg Jahn saßen drei Unternehmer der Region auf dem Podium, die auf eine erfolgreiche Aufbauleistung seit der Wiedervereinigung zurückblicken können und ihren Sachverstand und Erfahrung in der Kommunalpolitik und lokalem Engagement einbringen. Carola Stauche MdB würdigte deren Engagement und zog auch Parallelen zu ihrer Tätigkeit als Bundestagsabgeordnete, wo oft auch die Kompetenz von Kollegen, die als Unternehmer nun im Bundestag sitzen, viele Sitzungen und Ausschussberatungen bereichert. Doch gerade auch kommunal wäre deren Stimme wichtig, denn erst eine Abwägung aller Interessen, mache ein Gemeinwesen erfolgreich. Ein besonderes Anliegen war es Carola Stauch darauf hinzuweisen, dass gerade Unternehmer aus kleinen und mittelständischen Betrieben häufig selbst hohe Risiken tragen und das häufig vorgetragene Zerrbild des selbstsüchtigen Unternehmers, der Steuern hinterziehe und seine Beschäftigten schlecht entlohnt, kaum der Wahrheit entspricht. Dass es diese gibt wollte Carola Stauche nicht bestreiten, jedoch seien diese in keiner Weise repräsentativ.

Herbert Wirkner, der langjährig Rudolstädter Stadtrat ist, beschrieb seine Motive in der Kommunalpolitik als Lust und Pflichtgefühl zur Verbesserung der Stadt und Heimat und vor allem Möglichkeit der demokratischen Betätigung nach der SED-Diktatur. Dabei stellte er nicht in Abrede, dass man als Unternehmer durchaus eigene Interessen hegt, jedoch sind der Wunsch nach Aufbau funktionierender Infrastruktur, attraktiver Lebensverhältnisse und Möglichkeit erfolgreicher Geschäftsführung auch mit Mehrwert für alle verbunden. Dies sei auch unter dem Aspekt zu sehen, dass erfolgreiche Unternehmen auch vor Ort Arbeitsplätze schafften. Georg Jahn vom Familienbetrieb Tischlerei Jahn in Bad Blankenburg pflichtete Herbert Wirkner bei und ergänzte, dass für ihn aus seiner christlichen Prägung heraus auch immer das Wohlbefinden seiner nunmehr über 100 Mitarbeiter am Herzen liegt. Dabei gehört es zur Weitsicht, dass man attraktive und gut bezahlte Arbeitsplätze bietet, die auch familiäre Komponenten berücksichtigen, denn perspektivisch wird man Mitarbeiter als auch die nächste Generation der Mitarbeiter nur halten oder gewinnen, wenn diese vor Ort Perspektiven haben. Aufgrund seiner stetig wachsenden Aufgaben im Unternehmen könne er sich nicht mehr kommunal engagieren, doch ist das Engagement als Präsident und Sponsor des Handball-Drittligisten Bad Blankenburg seine persönliche Passion als auch Beitrag für die Region.

Hans-Ulrich Batzke vom Rudolstädter Systembau beschrieb die Entwicklung seines Un-ternehmens seit der Wiedervereinigung. Das anfängliche politische Engagement musste dem stetig wachsenden Unternehmen weichen, jedoch war sein Antrieb für das Unternehmen und die Region zu arbeiten dann in der Mitarbeit in Wirtschaftsverbänden konzentriert. Heute blicke er stolz auf die wirtschaftliche Aufbauleistung im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, auch wenn er immer noch ungenutzte Potenziale sehe.

In der anschließenden Diskussion waren sich alle Podiumsteilnehmer einig, dass angesichts des Demografischen Wandels und Fachkräftebedarfs eine gute Entlohnung unausweichlich ist, zumal ein guter Lohn dem Unternehmensklima mit geringer Fluktuation und dem Erfolg insgesamt zu Gute komme. Dennoch werde man sich in Zukunft auch verstärkt um ausländische Fachkräfte bemühen müssen, wenn man weiter als Unternehmen wachsen wolle. In dieser Hinsicht ist es wenig förderlich, wenn fremdenfeindliche Stimmungen und Äußerungen diese Bemühungen konterkarierten. Nach vielen Fragen auch zu einzelnen Geschäftsfeldern und Produkten endete die Veranstaltung nach fast 2 Stunden.

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