Wissenschaftliches Symposium über kommunistische Indoktrination und Manipulation von Kindern und Jugendlichen - Auslandsbüro Ungarn
Veranstaltungsberichte
Die Bildungsstaatsekretärin Rózsa Hoffmann betonte in ihren Eröffnungsworten die Notwendigkeit, auf die verbrecherischen Machenschaften der kommunistischen Regime einzugehen. Speziell in anderen Teilen Europas werde nicht immer hinreichend verstanden, dass für die Völker Ost- und Mitteleuropas Nationalsozialismus und Kommunismus gleichermaßen verheerend gewesen seien. Beide Systeme beruhten auf einer absoluten Menschenverachtung und wollten die Gesellschaft von Grund auf verändern. Für diesen Zweck sei jedes Mittel recht, speziell die Methoden der Manipulation und Indoktrination. Die Staatssekretärin dankte der Konrad Adenauer Stiftung für die wirksame und bedeutsame Bildungsarbeit auf dem Gebiet der Aufarbeitung der Vergangenheit.
Seitens der Konrad Adenauer Stiftung betonte Leiter der Stiftung in Ungarn, Minister a.D. Hans Kaiser, die Wichtigkeit, sich mit der Vergangenheit zu befassen und die unverändert notwendige Aufarbeitung zu leisten. Im Gegensatz zu manchen, die dies bewusst ausblenden wollten, setzen Konrad Adenauer Stiftung und KDNP ganz gezielt und konsequent darauf, die dunklen Seiten des 20. Jahrhunderts zu beleuchten und Lehren daraus zu ziehen. Man müsse dies vor allem aus dem Verantwortungsbewusstsein heraus tun, solch schreckliche Ereignisse nie wieder geschehen zu lassen. Das sei ein Gebot aus der Verpflichtung gegenüber Gesellschaft, Staat und Mitmenschen heraus. Es sei besonders verwerflich, wie beispielsweise die einstige DDR-Volksbildungsministerin Margot Honecker bereits schon im Kindesalter die Menschen einer Gehirnwäsche zu unterziehen trachtete. Das Ideal und Ziel war der „neue Mensch“ sozialistischer Prägung. Es sei auch heute noch und sogar besonders wichtig, auf diese menschenunwürdige Politik hinzuweisen und bei auch, wie bei der gemeinsamen Konferenz, die Vergleiche zwischen Ungarn, der DDR und anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks zu ziehen.
Seitens des Mitveranstalters KDNP benutzte Péter Eötvös die Metapher vom langsam wirkenden Gift, dem die Kinder und Jugendlichen in der Zeit des Kommunismus ausgeliefert gewesen seien. Zugleich sprach er seinen Dank dafür aus, dass mithilfe der Konrad Adenauer Stiftung solche wichtigen Fragen thematisiert werden könnten.
Als Referenten konnte das Symposium mit Hildigund Neubert, Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen des Freistaats Thüringen, Hendrik Hansen, Inhaber der Professur Politikwissenschaft II der Andrássy Universität Budapest, Ehrhart Neubert, ehemaliger Mitarbeiter des BStU in Berlin drei hochkarätige deutsche Experten begrüßen. Seitens der Ungarn sprachen die Experten Attila Horváth (Pázmány Universität), Péter Miklós (Universität Szeged), Péter Heinrich-Tamáska (Historiker) sowie Károly Nagy (Domherr zu Veszprém).