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Symposium

"Maritime Silk Road" und internationale Beziehungen im Südchinesischen Meer: aktuelle Situation und Perspektiven

Internationale Wissenschaftler und vietnamesische Experten kamen auf der Konferenz zusammen, um die aktuelle Situation im Südchinesischen Meer zu diskutieren und Lösungsvorschläge für die in den Konflikt einbezogenen Parteien zu finden.

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Details

Die zweitätigen Konferenz zu "Maritime Silk Road" (MSR) und zu den internationalen Beziehungen im Südchinesischen Meer: aktuelle Situation und Perspektiven, die gemeinsam von KAS und der Universität für Sozial- und Geisteswissenschaften (USSH) organisiert wurd, zielte darauf ab, ein offenes wissenschaftliches Forum für Forscher und Analysten in den Bereichen internationale Studien, Politikwissenschaft und Geschichte zu schaffen, um über die aktuelle Situation im Rechtsstreit über das Südchinesischen Meer zu reflektieren. Die Referenten der Konferenz waren aufgerufen, praktikable Lösungsvorschläge anzubieten, um Probleme zu lösen und Konflikte zu vermeiden.

Die zweitägige Konferenz hatte 6 Plenen:

1.Einschätzungen zu Chinas maritimer Seidenstraße

2.Aus der Marineperspektive

3.Spannungen im Südchinesischen Meer

4.Der Standpunkt von ASEAN

5.Regionale Sichtweise und Kooperation

6.Rundtischgespräch zur aktuellen Lage

Die internationalen Sprecher waren Dr. Xue Li vom Institut für Weltwirtschaft und Politik der Akademie für Sozialwissenschaften China; Dr. Vijay Sakhuja von der Nationalen Maritimen Stiftung Neu Delhi und dem Institut für Südostasien Studien Singapur; Prof. David Arase, ein amerikanischer Wissenschaftler, der am Johns Hopkins Universität Nanjing Universität Zentrum für Chinesische und Amerikanische Studien arbeitet und Prof. Seiichiro Takagi vom Japanischen Institut für Internationale Angelegenheiten. Die vietnamesischen Sprecher waren Dr. Trinh Van Dinh von der Abteilung Wissenschaftliches Management der USSH Hanoi; Dr. Truong Minh Huy Vu vom Zentrum für Internationale Studien der USSH Ho Chi Minh City; Prof. Dr. Nguyen Thi Lan Anh von der Diplomatischen Akademie Vietnam (DAV); Oberst Nguyen Thanh Minh vom Marinepolizeikommando des Ministeriums für Verteidigung; der Vizerektor der USSH Hanoi Prof. Dr. Pham Quang Minh; der ehemalige Direktor des Instituts für Chinastudien der Vietnamesischen Akademie für Sozialwissenschaften (VASS) Prof. Do Tien Sam; der frühere Botschafter Vietnams in den Niederlanden; der frühere Leiter des Nationalen Grenzkomitees im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten Herr Tran Cong Truc; Prof. Pham Minh Son, Dean der Fakultät für Internationale Beziehungen der DAV; Prof. Nguyen Quang Ngoc, ehemaliger Direktor des Instituts für Vietnamesische Studien und Entwicklungswissenschaften der Nationaluniversität Vietnam in Hanoi.

In allen Plenen traten zunächst zwei Sprecher auf, und dann konnten alle Konferenzteilnehmer frei zu deren Thesen diskutieren oder den Referenten Fragen stellen, bevor sich die nächste Sitzung einem anderen Thema zuwandte. In der Diskussion wurde der Betrachtung der aktuellen außenpolitischen Strategie Chinas viel Raum gegeben. Es wurde untersucht, wie sich die Strategie auf die ASEAN-Länder, auf ganz Asien und das globale Kräfteverhältnis auswirkt. Dr. Li erläuterte, wie China zu einer Regionalmacht mit globalem Einfluss aufsteigen will, was bedeutet, dass China die Hauptmacht in Eurasien und die zentrale Macht in Asien sein will. Dr. Li vertrat die Auffassung, dass die MSR Initiative ein Test gegenüber ASEAN ist, das sich auf eine Zusammenarbeit mit China in der Dimension regionaler Sicherheit und als Wirtschaftsentwicklungsraum positionieren möge. China könne dann erwägen, im Gegenzug für eine entgegenkommende gemeinsame Politik der ASEAN Länder einige seiner Forderungen bzw. Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer fallen zu lassen (oder zumindest mit der Landgewinnung auf den Spratly Inseln aufhören). Er vertrat außerdem die Auffassung, dass die Anspruchsteller im Südchinesischen Meer nicht vor Gericht gehen sollten, sondern mit China einzeln eine bilaterale Lösung verhandeln sollten, indem er sagte: „Bei Gericht gibt es immer eine Seite, die verliert, während in Verhandlungen beide Seiten gewinnen.“ Prof. Arase widersprach dieser Feststellung und forderte die Anspruchsteller auf, gemeinsam Klage zu führen oder zumindest einzeln zu klagen, um das internationale Recht zu stützen.

In der Diskussion erklärte Dr. Li außerdem, dass das Südchinesische Meer nicht zu den Kerninteressen Chinas gehört. Chinas maritimes Kerninteresse liegt eher bei Taiwa und den Beziehungen in der Taiwanstraße. Zu dem Thema Kerninteressen sagte Dr. Sakhuja, dass es für China Sinn mache, sich als politische, wirtschaftliche und kulturelle Großmacht aufzustellen, um Indiens Nachbarn, wie zum Beispiel Pakistan in die eigene Einflusssphäre zu zwingen. Er sagte außerdem voraus, dass China seine Marinemacht ausweiten werde, um die MSR abzusichern. Mehrere Vortragende wiesen auf die hohe Bedeutung der US Aktionen zur Verteidigung der freien Navigation hin, die nötig sind, um Chinas Erfolg mit der Ausweisung exklusiver Zonen und geschätzter nationaler Rechte um seine künstlichen Inseln herum einzudämmen.

Prof. Arase erklärte die wichtigsten Charakterzüge der chinesischen außenpolitischen Strategie, zu der solche Instrumente und Doktrinen gehören, wie One-Belt-One-Road (OBOR), MSR, AIIB, “Community of Common Destiny (Schicksalsgemeinschaft)”; der Wille ASEAN die Kooperation bei MSR schmackhaft zu machen, um es von den Proplemen der Anspruchsteller im Südchinesischen Meer abzubringen und so eine regionale Ordnung nach chinesischen Normen durchzusetzen.

Zur aktuellen Debatte im Zentralkomitee der KPV, ob sich Vietnam strategisch mit China oder den USA verbünden sollte, schlug Prof. Minh vor, sich mit keiner der Seiten zu eng einzulassen, sondern sich sehr eng in ASEAN zu integrieren. Das Grundprinzip von ASEAN ist Nichteinmischung in innere Angelegenheiten, und deshalb wird ASEAN niemals in der Lage sein, Konflikte im Südchinesischen Meer zu lösen. Die größte Herausforderung ist der Ausstieg Chinas. Daher müssen die ASEAN Länder solidarisch sein, um zu verhindern, dass einzelne von ihnen sich China unterwerfen müssen. Prof. Minh meint, dass die VIP-Gruppe (bestehend aus Vietnam, Indonesien und den Philippinen) innerhalb ASEAN die Initiative ergreifen kann, um eine Lösung des Konflikts im Südchinesischen Meer herbeizuführen.

Prof. Takagi wies nach, dass China durch sein Handeln im Südchinesischen Meer an internationalem Ansehen verloren hat und die Welt kritisch auf China schaut. China verliert an Einfluss in der Asien-Pazifik Region und brachte die USA dazu, militärische Allianzen mit Ländern zu schließen, die in Konflikte in der Region verwickelt sind. Andererseits reicht MSR nicht weit in den Pazifik hinein. Daher sollte man fragen, ob sich China von der Einflussphäre der USA im Pazifik abgrenzt. Die ASEAN Länder sollten die wachsende Rolle der chinesischen Südprovinzen beachten, von denen aus große Nord-Süd Infrastrukturprojekte betrieben werden. Prof Sam von der VASS listete daraufhin eine ganze Reihe von Symptomen auf und legte Beweise vor, wie die chinesische Politik versucht, Vietnam einzuschüchtern und einzukreisen. Er rief die Politiker auf, Vietnams Kooperation mit anderen Ländern zu vertiefen, um die von China ausgehende Gefahr zu neutralisieren.

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Veranstaltungsort

Ha Noi

Referenten

  • Dr. Xue Li
    • Dr. Vijay Sakhuja
      • Prof. David Arase
        • Dr. Elaine Tolentino
          • Prof. Seiichiro Takagi
            • Dr. Trinh Van Dinh
              • Dr. Nguyen Thanh Minh
                • Prof. Nguyen Thi Lan Anh
                  • Prof. Pham Quang Minh
                    • Prof. Do Tien Sam
                      Kontakt

                      Rabea Brauer

                      Rabea Brauer

                      Leiterin des Länderprogramms Japan und des Regionalprogramms Soziale Ordnungspolitik in Asien (SOPAS)

                      rabea.brauer@kas.de +81 3 6426 5041

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