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Event Reports

Deutsch-französische Freundschaft verstehen

Studienreise nach Cadenabbia zum Thema 50 Jahre Elysée-Vertrag

Am 22. Januar 1963 unterzeichneten Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulles das Abkommen über die deutsch-französische Zusammenarbeit. Der sogenannte Elysée-Vertrag ist Ausdruck eines fundamentalen Wandels der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich. Dieses Jubiläum zum Anlass nehmend, fand vom 07.-10.04.2013 ein bildungspolitisches Seminar in Cadenabbia statt. Es handelt sich um eine der zahlreichen Maßnahmen, welche die Politische Bildung 2013 durchführt, um auf die besondere Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft hinzuweisen.

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Für dieses Seminar ist es gelungen, zwei ausgewiesene Experten zu gewinnen, bei denen es sich zugleich um ehemalige Stiftungskollegen handelt: Herrn Dr. Martin Koopmann, Geschäftsführer der Stiftung Genshagen, einem Institut für deutsch-französische Zusammenarbeit in Europa und Herrn Dr. Markus Ingenlath, vormals Leiter des Auslandsbüros in Moskau und Altstipendiat der Stiftung, heute Generalsekretär des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW).

Dr. Martin Koopmann ordnete in seinem einführenden Vortrag die Entstehung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages in den zeitgeschichtlichen Kontext ein und erörterte die schwierige und divergente, politische Interessenslage in Europa. Zudem zeichnete er ein Bild über die Entwicklungen der bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich der vergangenen fünfzig Jahre unter besonderer Berücksichtigung der Rolle Deutschlands und Frankreichs im Prozess der europäischen Integration. Die Diskussion im Anschluss widmete sich insbesondere der Frage, inwieweit die Überwindung der Erbfeinschaft zwischen Deutschland und Frankreich und die Aufnahme freundschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Beziehungen, Modellcharakter für andere Regionen auf der Welt haben könnte.

Dr. Markus Ingenlath referierte zu Erkenntnissen und Konsequenzen aus dem deutsch-französischen Versöhnungsprozess. Dabei nahm er insbesondere auf die Rolle der Zivilgesellschaft bei der Ausgestaltung einer lebendigen Freundschaft zweier Länder Bezug. In diesem Kontext erläuterte er die Aufgaben und Funktionen des Deutsch-französischen Jugendwerks, dessen Gründung auf den Élysée-Vertrag zurückzuführen ist. Bis heute hat das DFJW bereits acht Millionen junge Menschen durch verschiedenste Maßnahmen erreicht und somit einen entscheidenden Beitrag zur Festigung der Freundschaft geleistet. Vielen der Anwesenden war bislang nicht bekannt, dass das DFJW nicht nur den Dialog zwischen deutschen und französischen Jugendlichen initiiert und begleitet, sondern sich auch an Gesprächs- und Ausstauschprogrammen auf dem Balkan beteiligt. Hier werden zum Beispiel junge Serben und Albaner zusammengeführt, mit dem Ziel einer Aussöhnung der beiden Gruppen.

Die Veranstaltung bot den engagierten Seminarteilnehmer, zu denen u.a. ehemalige Landtagsabgeordnete sowie Kommunalpolitiker und Politiklehrerinnen zählten, viel Raum zur Diskussion mit den Refereten als auch untereinander.

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Doris Schimanke

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