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Event Reports

Die EM schweisst Menschen zusammen – Wo passt denn da noch die Politik hinein?

by Matthias Bunk

Jugendcamp zur Fußball-Europameisterschaft

Europa und seine Verbindung zum runden Leder standen im Mittelpunkt des Jugendcamps zum Thema „Liberté, Egalité, Fraternité! – Europa, eine runde Sache?“, organisiert von der Hauptabteilung Politische Bildung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Und das nicht nur, weil das Camp während der Achtelfinal-Phase der EM 2016 stattfand.

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Drei Tage lang beschäftigten sich rund 60 Schülerinnen und Schüler von der neunten bis zur zwölften Klasse in der Sportschule Hennef (Sieg) mit Fragen rund um das Thema Europa. Anschließend ging es für einen Teil der Gruppe noch weiter nach Straßburg, wo sie sich noch einmal vor Ort mit der Rolle der EU und Europas auseinandersetzten.

„Fußball ist eine Facette einer gemeinsamen Werte- und Normenkultur.“

Gleich zu Beginn des Jugendcamps wies Professor Jürgen Mittag von der Deutschen Sporthochschule in Köln auf die Verbindung zwischen Fußball und Europa hin. „Fußball ist eine Facette einer gemeinsamen Werte- und Normenkultur“, sagte Mittag. Gerade in heterogenen Gesellschaften könne Fußball eine identitätsstiftende Grundlage sein, vielleicht sogar ein Motor für die europäische Integration. „Wenn man gemeinsam ein Spiel sieht, dann ist so ein Erinnerungsort die Basis für eine kollektive Identität“, so Mittag.

Frankreich, Polen und die Türkei im Mittelpunkt

In interaktiven Länderworkshops setzen sich die Teilnehmer mit ganz unterschiedlichen Ländern in Europa auseinander. Nele Katharina Wissmann aus dem Auslandsbüro Frankreich der Konrad-Adenauer-Stiftung legte im Frankreich-Workshop einen Schwerpunkt auf die Auswirkungen der Terror-Anschläge auf die französische Gesellschaft. Mit Polen und seiner Rolle in Europa befassten sich die Teilnehmer des Polen-Workshops von Michael Quaas, der aus dem Warschauer Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung angereist war. Die europakritischen Äußerungen von Präsident Recep Erdogan waren Thema im Türkei-Workshop des Politologen Dr. Andreas Sommeregger.

Europa verstehen – der Montagmorgen stand ganz unter diesem Motto. Mit den Werten Europas befasste sich der Kurs mit dem Juristen William Bauer, Fakten und Zahlen zum Europäischen Wirtschaftsraum lieferte Galina Kolev vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln. Zwischen der EU, Europa und der UEFA gibt es signifikante Unterschiede – wie diese genau aussehen und wie unterschiedlich Europa definiert werden kann, erklärten Matthias Bunk, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung, und Student Lucas Henn in ihrem Workshop.

Zwischen Walisisch-Workshop und Flamenco-Kurs

Europa am eigenen Leib erleben konnten die Teilnehmer am Dienstagnachmittag in verschiedenen Workshops. „Sut mae?“ heißt „Hallo, wie geht es dir?“ und ist walisisch. Unter Anleitung des Studienhauses für Keltische Sprachen und Kulturen in Königswinter lernten die Teilnehmer diese exotische Sprache kennen. Dass besonders die Beine eine wichtige Rolle spielen, wurde in dem Flamenco-Workshop unter Leitung von Carla Beiersdörfer gelernt. Von sportlichen Erfolgen bis zur Republikflucht in der DDR berichtete Jan Kleinmanns von der Universität Bonn. Und dass die Mafia immer noch auf der ganzen Welt Einfluss auf das öffentliche Leben hat, machten Jennifer Sobota und Andreas Haarmann deutlich.

Dem Regen trotzend ging es anschließend aufs Fußballfeld. Insgesamt sechs Mannschaften spielten um die Plätze auf dem Treppchen. Mit dem Baum, dem herabschauenden Hund und Atemübungen befassten sich die Teilnehmer in der parallel laufenden Yoga-Stunde.

Fußball-Talk mit dem Ex-Profi

Am Abend dann ein weiteres Highlight für die Schüler. Thomas Zdebel, Spieler in der polnischen Nationalmannschaft von 2000 bis 2003 und ehemaliger Bundesliga-Profi, konnte mit Fragen zu seiner Karriere und seinem Privatleben gelöchert werden.

Während ein Teil der Gruppe am Dienstagmorgen weiter nach Straßburg reiste, informierten sich die Teilnehmer in dem Workshop „Nachspielzeit: Europa konkret“ aus erster Hand über Studieren, Arbeiten und Praktika im europäischen Ausland. Die multimediale Berichterstattung für die Facebook-Seite übernahmen fünf Schülerinnen unter der Leitung von Kerstin Bücker. Gemeinsam produzierten sie kleine Videos, Fotostrecken und Beiträge.

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Ann-Cathrine Böwing

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