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Event Reports

Weiteres SATPOL-PP-Training gibt neue Anstöße

Menschenrechtstraining für Leiter von SATPOL-PP-Einheiten in Zusammenarbeit mit dem indonesischen Innenministerium

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Vom 07. bis 11. September 2015 organisierte die KAS ein weiteres Menschenrechtstraining für Leiter von SATPOL-PP-Einheiten, diesmal in Bogor, unweit der Landeshauptstadt Jakarta. Die Veranstaltung ist Teil einer Projektreihe, die seit Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding mit dem indonesischen Innenministerium (KEMENDAGRI) im Januar 2014 in Kooperation mit diesem durchgeführt wird.

Bei SATPOL-PP handelt es sich um eine Art Ordnungspolizei, die auf regionaler und lokaler Ebene weitreichende Aufgaben übernimmt und in vielen Fällen den alltäglichen Kontaktpunkt zwischen Staat und Bevölkerung darstellt. Allerdings fallen die Einheiten oftmals eher durch übermäßigen Gewalteinsatz als durch Beiträge zur öffentlichen Ordnung auf.

Die Zusammenarbeit zwischen KAS und KEMENDAGRI zielt daher über eine Reform der ministeriellen Aus- und Weiterbildungssysteme auf eine Verbesserung des Aufgaben- und Verantwortungsbewusstseins der SATPOL-PP und in Folge auf eine Vergrößerung des berechtigten öffentlichen Vertrauens in ihre Arbeit. Um diese Steigerung der Professionalität und ein verändertes Rollenbewusstsein zu erreichen, setzt das Training sowohl auf die Aufklärung über relevante Vorgaben des indonesischen Rechtstaates, als auch über internationale Normen und Menschenrechte.

Im Rahmen der viertägigen Veranstaltung in Bogor sprach unter anderem Frau Rita Pranawati, Mitglied der indonesischen Kinderschutzkommission über internationale Schutzmechanismen für Menschenrechte zum einen und speziell die Rechte von Frauen und Kindern im nationalen Kontext zum anderen. Drs. Arief Irwanto, der vorübergehende Bürgermeister des Ortes Kebumen und ehemaliger Chef der SATPOL-PP in Zentral-Java, legte zu beachtende Standards bei unterschiedlichen, für SATPOL-PP Leiter alltäglichen Prozeduren wie beispielsweise einer vorübergehenden Inhaftierung dar. In einem weiteren Veranstaltungsteil lieferte Herr Irfan Abubakar, Direktor des Center for the Study of Religion and Culture (CSRC) der Staatlichen Islamischen Universität, in seinem Vortrag über Konfliktanalyse und Theorien und Methoden zur deren friedlicher Lösung passgenaue Anregungen für die Arbeit der Ordnungspolizei. Praktische Anwendung fand das Neu-Gelernte immer wieder in verschiedenen Gruppenarbeiten. Vor allem durch Rollenspiele wurden typische Konfliktsituationen nachempfunden und an angemessenen Lösungswegen gearbeitet. Erkenntnisse und Feedback des diesmaligen Workshops fließen zudem in die Entwicklung von Modulen ein, die unter anderem von den anwesenden Sprechern geschrieben wurden und im weiteren Projektverlauf und darüber hinaus als Grundlage zur Ausbildung von Menschenrechtstrainern und Multiplikatoren dienen.

Nach einer abschließenden Reflektion über die Veranstaltung und erstellte Handlungspläne erhielten alle Teilnehmer eine offizielle Teilnahmebestätigung, die von KEMENDAGRI im neu-entworfenen Schulungssystem anerkannt werden soll.

Text: Pia Dannhauer

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Gruppenphoto KAS Indonesien

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