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Wer die allabendlichen Fernsehbilder über den Nahen Osten verfolgt, würde es nicht glauben. Dennoch ist es wahr: 76 israelische und palästinensische Lehrer kamen auf Rhodos zusammen, um die psychologischen und pädagogischen Auswirkungen des israelisch-palästinensischen Konfliktes seit September 2000 gemeinsam aufzuarbeiten. Bis zuletzt war unklar, ob die Palästinenser überhaupt würden anreisen

können. Sie kamen, mit drei Ausnahmen. Das Auditorium war 50:50 mit Israelis und Palästinensern bis auf den letzten Platz besetzt.

Unserem langjährigen Partner MECA kommt das Verdienst zu, immer wieder Lehrer-Fortbildungsprogramme auf die Beine zu stellen. Die KAS unterstützt die beiden Co-Direktoren Adina Shapira und Dr. Ghassan Abdullah gerne und so gut es nur geht. Sichtbare Ergebnisse des Versuchs, Toleranz und Verständnis für die andere Seite in den Schulunterricht zu bringen, sind unter anderem die bereits gemeinsam erarbeiteten Schulbuchunterlagen und Handbücher zum praktischen Einsatz im Unterricht zu den Themen: Konfliktresolution und Umgang mit Gewalt; Geschichte; Redefreiheit; Musik, Naturwissenschaften; Mathematik;

Menschenrechte; Kulturaustausch; Telekommunikation und

Medientechnologie, Vorschulpädagogik; Geografie und die Sprachen Hebräisch und Arabisch. Diese Unterrichtshilfen dienen letztlich einem Ziel: Vorurteile durch bilinguale Erziehung abzubauen. Einen wertvollen Beitrag und eine Unterstützung der täglichen Lehrtätigkeit bietet auch

das Buch von Dr. Abdullah „A Turtles Strategy“, das mit Hilfe der KAS in arabischer und hebräischer Sprache erschienen ist und an Lehrer auf beiden Seiten verteilt wurde.

MECA und KAS arbeiten mit je 300 Lehrern auf beiden Seiten in Konferenzen und Seminaren zusammen. Das Programm läuft seit drei Jahren. Für ihre außergewöhnlichen Leistungen wurden die beiden Co-Direktoren vor der Mitgliederversammlung

der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin durch den Vorsitzenden der Stiftung, Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel öffentlich geehrt.

Hildegard Mohr