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Energieeffzienz in Abu Dhabi – Noch viel zu tun

“Die beste erneuerbare Energie ist die, die man am Ende nicht braucht.” Mit diesem Tenor endete die Roundtable-Diskussion zum Thema Energieeffizienz. Zusammen mit der Environment Agency Abu Dhabi und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit hatte das Regionalprogramm Golf-Staaten der KAS Vertreter von Energie- und Umweltbehörden sowie Städteplaner aus Abu Dhabi eingeladen, die im Austausch mit deutschen Experten Lösungen für den immens hohen Energiekonsum der VAE diskutierten.

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Wie wichtig diese Zusammenarbeit ist, unterstrich nicht nur Razan Al Mubarak, Generalsekretärin der Environment Agency Abu Dhabi in ihrer Eröffnungsrede, auch Matthias von Polenz, Referent für Energie- und Umweltpolitik in der Deutschen Botschaft lobte das Ziel dieses Runden Tisches, unterschiedliche Expertisen zusammenzuführen. „Es ist äußerst wichtig den Energiebedarf weltweit zu senken. In einer globalisierten Welt sind wir stärker von einander abhängig, daher müssen ölreiche Staaten und Staaten mit geringen natürlichen Ressourcen stärker mit einander kooperieren, um Klimaveränderungen abzumildern.“

Der Stromverbrauch pro Kopf in den VAE liegt zehnmal höher als der weltweite Durchschnitt und auch beim Wasserverbrauch belegen die Emirate eine obere Position. Der hohe Energieverbrauch ist nicht nur eine regionale Herausforderung, sondern wird mehr und mehr auch zur globalen Bedrohung. Mit dem Umweltprojekt Masdar City, der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien sowie dem "World Future Energy Summit“, einer der großen Energiekonferenzen der Region, wird sich Abu Dhabi seiner Verantwortung für eine nachhaltige Energiepolitik immer mehr bewusst. Um diese Nachhaltigkeit zu gewährleisten, verfolgt das Emirat dabei ganzheitliche Ansätze und Strategien, wie Dr. Simon Pearson von der Environment Agency Abu Dhabi in seinem Vortrag über die „Environment Vision 2030“ ausführte. Diese wurde von der Agentur in enger Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium sowie dem Executive Council Abu Dhabis erarbeitet und ist ein bedeutender Teil der „Abu Dhabi Economic Vision 2030“, das umfassende Wirtschaftsprogramm Abu Dhabis. Dr. Pearson betonte, dass Abu Dhabi große Fortschritte in den letzten Jahren beim Bruttoinlandsprodukt gemacht habe, dagegen keine bei der Reduzierung des CO²-Ausstosses. Die Umweltstrategie Abu Dhabis soll hier ansetzen und verfolgt fünf Schlüsselziele: den Einfluss des Klimawandels zu minimieren; Verbesserung der Luft sowie eine Reduzierung von Lärm; effizientes Management und Konservierung der Wasserreserven; Bewahrung der kulturellen Identität, Traditionen sowie Artenvielfalt, eine verbesserte Wertevermittlung sowie optimiertes Abfallmanagement.

Im Anschluss an die Ausführungen erörterten Fachreferenten der Abu Dhabi Municipality, der Abu Dhabi Water and Electricity Authority, dem Urban Planning Council, der GIZ und der German University of Technology in Muscat, einem Partner der KAS im Oman, die notwendigen Schritte zur Verbesserung der Energieeffizienz in Abu Dhabi. Neben der Frage, wie man gerade Bauvorhaben effizient und energiesparend gestalten kann, wurden auch Einsparpotenziale in anderen Bereichen angesprochen. „Eine effiziente Nutzung von Ressourcen ist unverzichtbar für Abu Dhabi, um seinen Energieexport zu steigern und den Gewinn auf den internationalen Märkten zu maximieren.“ betonte Dr. Nikolaus Supersberger, der Energieexperte der GIZ, auch die wirtschaftlichen Vorteile. Er nannte Deutschland als Vorbild, da hier Umweltschutz, Energiesicherheit und wirtschaftliches Denken eng miteinander verknüpft seien.

Dr. Supersberger präsentierte zusammen mit Dr. Nikolaus Knebel, ein deutscher Architekturdozent, der momentan an der German University of Technology im Oman lehrt, deutsche Erfahrungen und mögliche Einsparpotentiale für den emiratischen Bausektor. Dr. Knebel zeigte sich in seinem Vortrag über energieeffizienten sozialen Wohnungsbau im Oman positiv überrascht von den Strategien, die in Abu Dhabi bereits verfolgt werden. soin Abu die energie- und umweltpolitischen Ziele sehr ehrgeizig verfolgt.

Mit dem Roundtable-Diskussionsforum ist es gelungen, das Bewusstsein für die Thematik unter den politischen Entscheidungsträgern in Abu Dhabi weiter zu schärfen und neue Anstöße für eine vertiefte Kooperation zwischen Deutschland und dem Emirat zuschaffen.

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Contact

Philipp Dienstbier

Philipp Dienstbier

Director of the Regional Programme Gulf States

philipp.dienstbier@kas.de +962 6 59 24 150

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