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The Role of Jewish and Muslim Communities in the Politics of Germany and the U.S.

Bericht über die Veranstaltung des American Institute for Contemporary German Studies (AICGS)

Am 23. April 2014 lud das Institute for Contemporary German Studies (AICGS) zu einem Workshop über die Rolle der Jüdischen und Muslimischen Gemeinschaften in der Politik Deutschlands und der USA.Das Panel mit dem Titel „Möglichkeiten ethnischer und religiöser Minderheiten zur Beeinflussung der Außenpolitik“ wurde von Parke Nichelson, (AICGS) moderiert.

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Teilnehmer des Panels waren Michael Brenner (American University, Center for Israel Studies), Jason Isaacson (American-Jewish Committee), Haris Tarin (Muslim Public Affairs Council) und Michael Werz, (Center for American Progress). Die Runde wurde durch Lily Gardner Feldman eröffnet. Sie verwiess auf die Forschungsarbeit der AICGS, welche sich auch in Publikationen zum Thema Mulsime in den USA niedergeschlagen hat.

Michael Brenner ging in der Eröffnungsrunde auf die wichtige Rolle der Juden auf die Aussenpolitik Deutschlands ein. Die jüdische Gemeinde Deutschlands ist nach dem Fall der Mauer durch die Einwanderung von Juden aus der ehm. Sowjetunion rapide angewachsen. Im Mittelpunkt des Interesses aus jüdischer Sicht stehen die Reaktion auf den Antisemitismus und das Verhalte zu Israel. Seit 1990 wird die jüdische Gemeinde auch direkt in aussenpolitische Handlungen eingebunden. So begleiten jüdische Vertreter deutsche Politiker bei ihren Reisen nach Israel. Der interreligiöse Dialog schliesst die Aussenpolitik mit ein, ebenso die Diskussionen rund um die Beschneidung und die rituelle Schlachtung.

Jason Isaacson erläuterte anschliessend die Unterschiede zum Judentum in den USA. Die Juden in den USA unterstützen Israel seit seiner Gründung. Dabei nehmen die Juden Einfluss auf die Amerikanische Regierung, sind aber nach den evangelikalen Christen nur die zweitgrösste Stimme. Bei Umfragen unter jüdischen Amerikaner spielen Themen wie Wirtschaftliche Sicherheit, Krankenversorgung eine übergeordnete Rolle. Israel und die Gefahr durch den Iran sind eher untergeordnet. Die öffentliche Unterstützung Israel durch die jüdischen Gemeinden in Europa ist vergleichsweise klein. Die Frage dach doppelter Loyalität (Israel/ USA ) sei nicht signifikant, auch sehen die die amerikanischen Juden auch nicht als Interessenvertreter Israels.

Gemäss Haris Tarin gibt es keine “die” muslimische Gemeinschaft in den USA, vielmehr ist diese divers zusammengesetzt. Zudem steckt sie im Vergleich zur jüdischen Gemeinde noch in den Kinderschuhen und ist noch nicht institutionalisiert. Die Frage der Identität steht dabei im Vordergrund, und weniger die politische Beteiligung. Innermuslimisch stellen sich Fragen zu Nation und Religion. Beim Aufbau der Zivilgesellschaft stehen lokale Institutionen wie Schulen oder Moscheen im Zentrum. Der Fokus ist klar auf inländische Themen gerichtet, auch wenn sich seit dem arabischen Frühling der Fokus erweitert hat. Auch innerhalb der muslimischen Gemeinschaft spielen wirtschaftliche Sicherheit und Krankenversorgung eine übergeordnete Rolle. Fragen zur Aussenplotik werden nur mit geringen Interesse behandelt.

Michael Werz stellte zu Beginn fest, dass der Vergleich von Muslimen in Deutschland und den USA hinkt. Während es in den USA viele gut ausgebildete Muslime gibt, sind es in Deutschland vor allem Arbeiter. Zum Vergleich der deutschen Muslime müssen die Hispanics als Referenzgruppe genommen werden. Bis 1990 war die Sichtbarkeit der deutschen Muslime eher gering. Ein grossteil kommt aus ländlichen Gebieten (Anatolien) und zieht in ein Industriezentrum. Dabei stehen die kulturellen und nicht die religiösen Unterschiede im Zentrum. Zudem leben viele Muslime zum ersten mal in einem Land, in welchem sie nicht die Mehrheit stellen.

Aus Sicht der KAS ist es wichtig, die Unterschiede zwischen den Ländern und den Religionen zu kennen, um die einzelnen Programme auf die spezifischen Bedürfnisse abstimmen zu können.

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